Plötzlich war es da und es war in seiner Kraft und Gewalt beängstigend. Ein Unwetter zog über Stattegg hinweg und zog eine Spur der Verwüstung hinter sich her. „Wir haben gewusst, dass was kommen wird, aber dass es so arg wird, haben wir nicht erwartet“, sagt Organisator Jürgen Pail. Der erfahrene Rennveranstalter wusste schon vor dem Start, was zu tun ist, und verlegte selbigen nach vorn. „Das ist normalerweise ein No-Go, aber wir haben uns zum Glück dazu entschieden.“ Somit konnte zumindest das Shortrace der Damen durchgezogen werden.
Der Sieg ging erwartungsgemäß an Weltcup-Fahrerin Laura Stigger. „In Stattegg bin ich schon sehr oft gefahren, komme immer wieder gerne her und freue mich auf die heimischen Fans. Die Rennen hier sind eine gute Gelegenheit, den Anhängern und vor allem den Kids etwas zurückzugeben – dafür, dass sie das ganze Jahr mitfiebern“, sagte die Olympiafahrerin, die ihren Titel damit erfolgreich verteidigt hatte. Kurz nachdem die letzte Athletin im Ziel war, schlug in der Nähe ein Blitz ein und ein Baum krachte auf die Strecke. Das Herren-Rennen wurde verständlicherweise abgesagt.
Aber nicht nur in der Höllbacharena wartete nach dem Rennen viel Arbeit auf das Team. Denn auch das Startgelände des samstägigen Cross-Country-Bewerbs, der mitten auf dem Dorfplatz aufgebaut wurde, war verwüstet. „Das ist kein Problem, das bekommen wir hin. Als erstes müssen wir uns aber um die Strecken kümmern, dass diese befahrbar sind“, sagt Pail. Am Samstag wird um 12 Uhr das Rennen der Damen und zwei Stunden später das Rennen der Herren gestartet. Um den Herren auch die Chance auf einen Titelgewinn im Shortrace zu geben, es werden bei Meisterschaften zudem auch wichtige UCI-Punkte (Weltverband) ausgefahren, wird das abgesagte Rennen am Samstag um 18 Uhr nachgetragen. Stigger freut sich schon auf den Cross-Country: „Es ist nochmal ein guter Härtetest für das Olympiarennen in Paris. Nachdem ich im vergangenen Jahr bei der XCO-Meisterschaft aus gesundheitlichen Gründen nicht starten hab’ können, bin ich happy, heuer wieder mit dabei zu sein.“