Der große Erfolg blieb bei der Europameisterschaft in Berlin aus. Das neue, von Ralf Rangnick geformte Team musste sich im ersten Spiel der K.o.-Phase im Achtelfinale der Euro 2024 der Türkei 1:2 geschlagen geben und damit den Heimflug antreten. Nach einem 0:2-Rückstand versuchten die Österreicher in den letzten 20 Minuten der Partie alles, drängten den Gegner völlig zurück, aber der Ausgleich wollte nicht mehr gelingen.

In der ZiB 2 war der Sportdirektor des ÖFB, Peter Schöttel, zu Gast und präsentierte sein persönliches Fazit. Die Mannschaft hätte alles gegeben und gute Phasen gehabt, hätte aber einfach zu viele Fehler gemacht. „Die Türkei hat definitiv auch die Lehren gezogen aus der Niederlage im Herbst, bei dem Freundschaftsspiel gegen uns“, so Schöttel. Bei diesem Spiel hat Österreich seinen Gegner mit 6:1 geschlagen.

„Sind traurig und enttäuscht“

Gestern wäre es aber von Anfang an schwierig gewesen. Gerade in der ersten Hälfte hätte die Mannschaft Probleme gehabt, in der zweiten hätte es aber zahlreiche Chancen gegeben, um zumindest in die Verlängerung zu kommen. So hätte es ganz gut ausgehen können. „Wir sind traurig, enttäuscht und haben heute schon die Rückreise angetreten.“

Der ÖFB hätte sich zu einer sehr interessanten Mannschaft entwickelt, die Erfolge wären den Gegnern nicht verborgen geblieben. „Natürlich schauen sie jetzt ganz genau, wie sie uns knacken können“, so der Sportdirektor. Wenn die Mannschaft ihre Energie und Intensität auf das Feld bringt, dann hätte sie gegen jeden Gegner ihre Chancen. So wäre sie auch in das gestrige Spiel hineingegangen. Dass dann zwei Tore aus Standardsituationen gefallen sind, sei für Österreich sehr unüblich.

ÖFB distanziert sich von rassistischen Vorfällen

„Fakt ist, dass wir uns endlich für eine WM qualifizieren müssen, das ist das nächste Ziel“, meint Schötter. Die Niederlage im Achtelfinale wurmt und ärgert das Team, Schötter glaubt aber nicht, dass der ÖFB durch seine Euphorie vor dem Match anders gespielt habe.

Der Wolfsgruß, den der türkische Spieler Merih Demiral beim Torjubel zeigte, sei absolut zu verurteilen. Die UEFA werde sicher Sanktionen setzen – eine Rückkehr des ÖFB wäre natürlich schön, aber „das ist ja leider nicht möglich“. Rassistische Gesänge, wie sie von den österreichischen Fans kamen, würden immer wieder passieren und seien wahnsinnig schwer zu verhindern. „Der ÖFB distanziert sich von diesen Dingen natürlich ganz entschieden“, sagt der ÖFB-Direktor.