Es war nur die Frage, wann Tadej Pogačar (UAE Team Emirates) im Anstieg zur Basilika di San Luca in Bologna den Hammer auspacken würde. Erst ließ der Slowene seinen Teamkollegen Adam Yastes die restlichen Kapitäne nahe an den Kollaps fahren und attackierte dann. Geraint Thomas (Ineos), Primož Roglič (Red Bull) und auch der Gesamtführende Romain Bardet (DSM) waren da schon abgehängt.
Den brutalen Angriff konnte nur Jonas Vingegaard parieren, der damit gezeigt hat, dass er bereit für das große Duell ist. Seit April hatte der Däne keinen Renneinsatz. Damals stürzte er bei der Baskenlandrundfahrt schwer. Die beiden Topfavoriten auf den Gesamtsieg setzten sich gemeinsam ab, wobei das Gros der Arbeit bei dem Slowenen lag. Die Mitfavoriten Remco Evenepoel (Soudal) und Richard Carapaz (EF) rissen zwar, arbeiteten sich an das Duo aber wieder mühevoll heran. Roglič kam mit Bardet und auch Felix Gall (Decathlon AG2R) 21 Sekunden hinter Pogačar und Co. an.
Wie schon am Vortag sicherte sich wieder ein Franzose den Tagessieg. Auch Kévin Vauquelin (Arkéa) attackierte in der Spitzengruppe hinauf nach San Luca und rettete sich über knapp 12 Kilometer ins Ziel. Es ist der erste Sieg der Mannschaft bei einer Grand Tour.
Mit 230 Kilometern wartet am Montag die längste Etappe der diesjährigen Tour de France.