Der erste eigene Fußabdruck verwischt alle Vorstellungen. Die Stadt ist aufgeräumt, fein säuberlich abgekapselt vom Rest der deutschen EM-Welt. Die an den Schauplätzen, den Spielorten, in unübersehbarer Anzahl - aber ungeordnet und mehr in die Irre als zum Ziel führend – aufgestellten Euro-Plakate haben hier keinen Platz, Wolfsburg gehört ihm nicht an, dem offiziellen Team der Turnierstädte. Dafür fährt der Ort auf anderer Ebene allen anderen davon, denn hier spuckt der Marke kein Konkurrent in die Zwei-Buchstaben-Suppe: VW und Wolfsburg, das gehört nicht zusammen, es formt eine Einheit. Die Stadt ist der Konzern und umgekehrt. Die Dame in der Touristeninformation erweist sich als statistisch sattelfest. 125.000 Menschen aus 151 Ländern leben hier, ungefähr 50 Prozent davon sind Werksangehörige. Die Sehenswürdigkeiten folgen dem VW-Prinzip. In zylindrischen Türmen warten die neuen Fabrikate auf ihre künftigen Besitzer.