Flavio Briatore (74) kehrt in einer offiziellen Funktion in die Formel 1 zurück und wird Chefberater des Alpine-Rennstalls. Der umstrittene Italiener wurde von Renault-Geschäftsführer Luca de Meo persönlich ernannt. Das teilte Alpine am Freitag vor dem Grand Prix von Barcelona mit. Die Renault-Tochter, die nur Rang acht in der Konstrukteurswertung belegt, sucht nach chaotischen Monaten einen Ausweg aus der Krise.
Briatore, bis zuletzt Berater des zweimaligen Weltmeisters Fernando Alonso, soll nun entscheidende Impulse liefern. Er solle unter anderem das „bestehende Projekt“ hinterfragen, indem er die „aktuelle Struktur“ bewerte und „in einigen strategischen Fragen“ Ratschläge gebe.
Das im britischen Enstone beheimatete Team verhalf unter dem Namen Benetton Michael Schumacher 1994 und 1995 zu seinen ersten zwei WM-Triumphen - Briatore hatte den Deutschen geholt und war damals auch Teamchef. Unter dem Dach von Renault kamen 2005 und 2006 mit Fernando Alonso zwei weitere Titel hinzu.
Briatore erlebte 2008 in der Formel 1 nach einem fingierten Unfall seines Fahrers Nelson Piquet Junior einen Tiefpunkt: Nach diesem „Crashgate“ wurde er vom Automobilweltverband FIA zunächst lebenslang gesperrt, später aber begnadigt, um sein Wissen in kommerziellen Angelegenheiten in die Motorsport-Königsklasse einzubringen.