Viel ist von ihr nicht mehr übrig, der einst als „Goldene Generation“ betitelten Gruppe belgischer Fußballspieler, der die ganz großen Titel vorhergesagt wurden. Eden Hazard, das Um und Auf der damaligen Truppe, hat etwa bereits seiner Karriere beendet, andere sind noch da. Gut, Kevin de Bruyne ist nach wie vor der Dreh- und Angelpunkt, mit 32 Jahren einer der besten Mittelfeldspieler der Welt, doch rund um ihn hat ein notwendiger Umbruch stattgefunden. Das wurde spätestens nach dem Blamablen-Gruppen-Aus bei der WM 2022 in Katar sichtbar.
In Deutschland wollen die Belgier wieder angreifen, was in Anbetracht einer auf dem Papier leichteren Gruppe E gegen die Slowakei, Rumänien und die Ukraine fürs Erste durchaus machbar scheint, danach wird sich zeigen, wie weit die jungen Belgier um Jeremy Doku (22) schon sind und wie hungrig die älteren Eisen im Team. Aufschwung brachte zuletzt immerhin ausgerechnet ein Deutscher. Domenico Tedesco ist heiß auf sein „Heimturnier“, nachdem er Belgien souverän einen Zähler vor Österreich in er Quali dorthin geführt hatte.
Dritte slowakische EM-Teilnahme in Folge
Seit die Slowakei ein eigenständiges Land ist, gab es acht EM-Turniere. Diesmal ist Österreichs Nachbarland zum dritten Mal bei einer EURO dabei, setzte sich hinter Portugal und klar vor Luxemburg in der Qualigruppe durch. Leitwolf Marek Hamsik ist nicht mehr aktiv, jetzt müssen andere die Kohlen aus dem Feuer holen.
Die großen Stars sucht man in einem unangenehm zu bespielenden, giftigen Kollektiv, zwar, mit Patrik Hrošovský, Pater Pekarík, Juraj Kucka, Robert Mak, Ondrej Duda und Milan Škriniar waren aber auch 2016 und 2021 schon sechs Spieler immer mit dabei, wenn es auf die europäische Bühne ging. Letzterer ist als Abwehrspieler und Spieler von Paris Saint-Germain als Herz der Mannschaft zu bezeichnen.
Die ukrainische Sehnsucht nach etwas Freude in diesem Sommer
Für die Ukraine ist das EM-Turnier ein ganz besonderes, auf so vielen Ebenen. Zunächst einmal kam die Qualifikation dramatisch zustande. Schwächelnde Italiener stiegen als Zweiter nur wegen des direkten Duells und punktgleich in die Endrunde auf, doch die Ukrainer schafften es dank des 2:1-Siegtreffers von Chelseas Offensivstar Mychailo Mudryk im Finale des Nations-League-Play-offs gegen Island noch nach Deutschland.
Offensichtlicher ist natürlich die katastrophale Lage im Land. Die kriegsgebeutelte Nation darf auch hoffen, durch eine gute EM seiner Kicker über den Sommer zwischendurch auf ein paar andere Gedanken zu kommen. Was auch die Nationalmannschaft weiß. An Unterstützung wird es ihr sicher nicht fehlen, zumal nicht weniger als eine Million geflüchteter Ukrainer momentan in Deutschland, wo kürzlich auch die internationale Konferenz zum Wiederaufbau des Landes ausgerufen wurde, untergekommen sind. Zudem fanden vergangene Saison internationale Spiele mit ukrainischer Beteiligung (Klub und Nationalteam) immer wieder auf neutralem, deutschen Boden statt.
Die Qualifikation gibt den Rumänen Hoffnung
Rumänien gilt als eine der Mannschaften bei dieser EURO, die man nicht unterschätzen sollte. Denn die Quali fürs Turnier zeigte, dass die Truppe über sich hinauswachsen kann, auch ohne die absoluten europäischen Topspieler zu viel fähig ist. Nicht weniger als den Gruppensieg vor der Schweiz und Israel gab es vor dem Turnier nämlich für Kapitän Nicolae Stanciu (31), der inzwischen in Saudi-Arabien kickt, und Co.
Vorne wirbelt bei den Rumänen noch Ianis Hagi (25), Sohn vom wohl größten rumänische Kicker überhaupt, Gheorghe Hagi, hinten hat Tottenhams Innenverteidiger Radu Dragusin die Zügel in der Hand.