Normalerweise löst der Wechsel eines Weltmeisters in die österreichische Bundesliga bei den Fans große Begeisterung aus. Diesmal ist es anders. Denn als der LASK die Verpflichtung von Jérôme Boateng bekannt gab, löste der Tabellendritte der abgelaufenen Bundesliga-Saison damit einen Shitstorm aus.
Vorwürfe wegen häuslicher Gewalt
Von „peinlich“ bis „abartig“ reichte die Kritik, die der LASK für den Transfer auf Twitter einstecken musste. Über 1100 Mal wurde die Transfermeldung kommentiert, über 500 Mal geteilt – „nur“ knapp 400 Userinnen und User hinterließen ein „Like“. Sowohl LASK-Fans als auch Anhänger anderer Mannschaften üben scharfe Kritik.
Zwar haben die Linzer mit Boateng einen Spieler verpflichtet, der auf dem Fußballplatz zweifelsohne große Erfolge feierte, aber auch abseits des Platzes immer wieder für Schlagzeilen sorgte. Boateng wird von seiner Ex-Freundin häusliche Gewalt vorgeworfen, der ehemalige Bayern-Profi muss sich deshalb Mitte Juni vor Gericht verantworten.
Das deutsche Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ recherchierte zudem in einer umfangreichen Podcast-Reihe die Verwicklung Boatengs in den Tod seiner Ex-Freundin Kasia Lenhardt. Mehrere Chatnachrichten legen nahe, dass Boateng auch ihr gegenüber handgreiflich geworden sein soll.
Lenhardt nahm sich kurz nach dem Ende der Beziehung im Februar 2021 das Leben. Zuvor hatte sich Boateng in einem Interview mit der „Bild“-Zeitung abfällig über Lenhardt geäußert. Für den LASK waren die Vorwürfe kein Grund, von einer Verpflichtung abzusehen. Stattdessen lobte man in einer Aussendung den „außergewöhnlichen Charakter“ Boatengs.