Geboren in der Elfenbeinküste und ein richtiger Oberösterreicher: das ist WAC-Flügelflitzer Thierno Ballo. Der 22-Jährige hat trotz seines jungen Alters schon eine lebhafte Vergangenheit hinter sich. Bereits mit elf Jahren zog Ballo aus, um die große Fußballwelt zu erkunden, heuerte vom LASK beim neuen Deutschen Meister 2024, Bayer Leverkusen an. Später ging es über Viktoria Köln zur U18 von Chelsea, wo er bis zur U23 auflief.
Während Ballo jetzt beim WAC ein echter Leistungsträger ist, war sein erstes Österreich-Abenteuer beim SK Rapid im Frühjahr 2022 ein echter Flop. Speziell in der abgelaufenen Saison, die bitter im Europacup-Play-off gegen Austria Wien (1:2) endete, ist Ballos Leistung explodiert. 13 Tore und vier Assists in 30 Pflichtspielen stehen zu Buche, zudem wurde Ballo sowohl im U21-Nationalteam ein wichtiger Baustein, als auch schon in Ralf Rangnicks Perspektivkader einberufen. Dabei war die Umstellung am Anfang für ihn nicht leicht, aus der Weltstadt London ins malerische Wolfsberg zu übersiedeln. „Die Wohnung habe ich mir in Graz genommen, sonst wäre es wohl zu krass gewesen“, erzählt Ballo grinsend.
Nun folgte der nächste Schritt und Ballos Zukunft könnte die Europameisterschaft im Sommer in Deutschland werden, der Teamchef nahm den Offensivspieler, der zuletzt schon „auf Abruf“ gestanden hatte, in den Großkader für die EM-Vorbereitung auf. Neben Georgiens Nationalspieler Sandro Altunashvili wäre er der zweite Wolfsberger EM-Fahrer.
Rangnick: „Nicht viele mit seinen Stärken im Kader“
Warum kommt die erste Nominierung ausgerechnet jetzt? Der Teamchef erklärt es so: „Wir haben nicht viele mit seinen Stärken im Kader. Er kommt über das Tempodribbling, den Speed. Wir wollen ihn bei dem Lehrgang in Windischgarsten einmal anschauen.“ Wie realistisch die Chancen auf die EM aber wirklich sind? „Das liegt an ihm“, meint Rangnick und lobt seine Leistungen beim WAC: „Die sind ja nicht umsonst erster in der Abstiegsgruppe geworden.“
Ballo kann nach dem WAC-Saisonaus zumindest ein paar Tage länger die Batterien aufladen, ehe er am 29. Mai beim Team einrückt. Bei den Lavanttalern beginnen nach dem letzten Spiel unter Manfred Schmid umgehend die intensiven Planungen rund um und mit Rückkehrer Didi Kühbauer.