Die Hartberger Bundesliga-Saison ist eine für die Vereins-Geschichtsbücher. Besser waren die Oststeirer seit dem Aufstieg in die Bundesliga noch nie. Das 3:0 gegen Rapid war ein Erfolg zum Drüberstreuen: In vier Duellen mit den Hütteldorfern waren die Hartberger drei Mal siegreich – und siegten drei Mal ohne ein Gegentor zu kassieren. Dass Donis Avdijaj mit seinem zwölften Saisontreffer mit Maximilian Entrup gleichzog und dem ÖFB-Stürmer den Titel des besten Vereinstorschützen streitig macht, ist nur eine Randnotiz.

Denn noch ist die Saison der Hartberger nicht zu Ende. Gegen den WAC oder Austria Wien geht es in zwei Spielen (am Freitag auswärts, am Dienstag zu Hause) noch darum, sich für das internationale Geschäft zu qualifizieren. Eine Qualifikationsrunde in der Conference League wäre der Lohn – und endlich ein Europacupspiel in der Heimat, auch wenn die dann Linz heißt. In der Profertil Arena sind Europacup-Spiele nicht möglich, ein näherer Ausweichort als die Stahlstadt in Oberösterreich war nicht zu finden.

Abstiegskampf oder Chance auf Europa

Zum dritten Mal im sechsten Bundesligajahr ist Hartberg in das nationale Europacup-Play-off involviert. Immer dann, wenn die Oststeirer nicht in den Abstiegskampf verwickelt sind, lebt die Chance auf das internationale Geschäft. 2019/2020 beendeten die Hartberger die Saison auf dem fünften Rang der Meistergruppe – noch vor Sturm Graz. Im Finale im Bundesliga Europacup-Play-off war die Wiener Austria der Gegner. In Wien setzten sich Dario Tadic und Kollegen 3:2 durch, zu Hause blieb es torlos – damals übrigens das erste torlose Unentschieden im 66. Bundesligaspiel der Steirer.

Der Lohn war ein Europacup-Spiel gegen Piast Gliwice, das auswärts 2:3 verloren ging. Ein Rückspiel gab es damals coronabedingt nicht, die Hartberger schieden ohne Chance auf die Revanche auf heimischem Boden gegen die Polen aus. Und bei diesem Spiel auf internationalem Level bleibt es bis heute.

2020/2021 verpassten die Hartberger nämlich am 22. Spieltag durch einen Ausgleichstreffer durch St. Pöltens Kofi Schulz in der Nachspielzeit die zweite Teilnahme an der Meistergruppe und musste sich im Halbfinale um das Europacup-Play-off der Wiener Austria in Hartberg 0:3 geschlagen geben. Peter Stöger war damals der Trainer der Wiener Austria – und viel deutete damals darauf hin, dass Markus Schopp an den Verteilerkreis wechseln könnte. Schopp blieb – und ging dann, kurz nach Trainingsauftakt, doch zu Barnsley in die zweite englische Liga.

Play-off knapp verpasst

In der Vorsaison lebte für den TSV Hartberg die Chance auf das Play-off-Halbfinale bis zum letzten Spieltag. In Lustenau gingen die Oststeirer aber 1:5 unter und es war Zeit für Urlaub statt für weitere Spiele.

Heuer lebt die Chance auf den Europacup wieder. Es wäre die Krönung der besten Bundesliga-Saison der Vereinsgeschichte.