Österreichs Eishockey-Märchen in Prag nimmt munter seinen Lauf. Die ÖEHV-Truppe fixerte mit einem Sieg über Norwegen schon einen Spieltag vor dem letzten Gruppenphasenduell mit Großbritannien den Klassenerhalt und hält bei sieben Punkten. Damit ist auch das Viertelfinale weiter in Reichweite. Dafür braucht es am Dienstag einen Sieg über die Briten sowie eine Abschluss-Niederlage der Finnen gegen die Schweiz. Fix ist schon einmal: Österreich wird auch 2025 bei der WM in Stockholm und Herning dabei sein.

Zerfahren, strafenreich und phasenweise auch mit wenig Tempo. Das WM-Duell mit den Norwegern in Prag begann genau so, wie es zu erwarten war. Der Gegner nahm den Österreichern von Beginn an geschickt das Tempo aus dem eigenen Spiel und fokussierte sich speziell am Anfang lediglich darauf, den Auftritt des Gegners zu zerstören. Doch schon nach drei Minuten klopfte Lukas Thaler, der für den angeschlagenen Kapitän Thomas Raffl (Rückenprobleme) ins Lineup gerutscht war, per Rebound an. Ansonsten fielen die Möglichkeiten der Österreicher eher unter die Kategorie „Halbchance“. Auch die zwei Versuche von Peter Schneider Sekunden vor Ende des ersten Drittels in Überzahl. Direkt davor hatten die Norweger ein druckvolles Powerplay an den Tag gelegt und David Kickert in seinem 100. Länderspiel öfters geprüft.

Die Österreicher legten es gegen die Skandinavier richtig an, versuchten keine Wunderdinge, blieben strikt bei ihrem Matchplan. Und der ging zur Spielmitte erstmals so richtig auf. In Überzahl bediente Dominique Heinrich Stürmer Peter Schneider, dessen ansatzloser Schlagschuss mit 146,6 km/h verdient zur 1:0-Führung im Netz einschlug. Und nur 40 Sekunden später schickte Schneider Dominic Zwerger auf die Reise und irritierte gleichzeitig vor dem Tor einen norwegischen Verteidiger so, dass dieser Zwergers scharfen Querpass über die eigene Torlinie lenkte. Dabei entlud sich dann erstmals der Frust bei ideenlosen Norwegern, die dann vorwiegend über Härteeinlagen probierten, erste Wirkungstreffer zu setzen. Die gelangen aber weiterhin den Österreichern. Sechs Minuten vor der zweiten Sirene hämmerte wieder Schneider den Puck wuchtig ins kurze Eck. Dem war bei angezeigter Norwegen-Strafe eine lange Drangperiode der Österreicher bei Sechs-gegen-Fünf vorangegangen.

Mario Huber: Zuerst Topchance vergeben, dann den Deckel drauf gemacht

34 Sekunden nach Wiederbeginn wäre die Sache bereits endgültig gegessen gewesen, da luchste der von der Strafbank kommende Mario Huber einem Norweger die Scheibe ab und stürmte alleine auf Henrik Haukeland zu, der den Salzburg-Stürmer aber noch im entscheidenden Moment stoppte. Elf Minuten vor Schluss hämmerte Steven Strong das Spielgerät auch noch an die Stange. Auf der Gegenseite hatten dann doch die Norweger einmal etwas zum Jubeln, als Sander Engebraten die Partie noch einmal spannend machte (54.). So nahmen sie auch früh, bereits 2:56 Minuten vor Schluss, den Keper vom Eis, riskierten alles und verloren. Den Schlusspunkt setzte Mario Huber per Empty-Net-Treffer.

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