„Es freut mich wirklich, dass die Österreicher jetzt gute Trainer haben“, sagte Schweiz-Headcoach Patrick Fischer angesprochen auf das heutige Duell mit Nachbar Österreich mit einem verschmitzten Lächeln. Gut, so richtig Ernst scheinen die Schweizer diese WM-Vorrunde in Prag noch nicht zu nehmen, müssen sie sich auch wohl wenig Sorgen machen, das Viertelfinale zu verpassen. Und so traten sie auch beim 5:2 gegen Norwegen auf – und gewannen trotzdem souverän.
Sollten sie auch heute die ÖEHV-Truppe, auf die leichte Schulter nehmen, wäre das zumindest ein Vorteil für die Österreicher und ihre „guten Trainer“, wie Fischer seine Landsmänner, ÖEHV-Headcoach und Co-Trainer Arno Del Curto, nennt. Wenngleich das Duell mit seinem Freund und einer Schweizer Trainerlegende Del Curto als „ungewöhnlich“ beschreibt, geben sich die Eidgenossen siegessicher. Die verzichten übrigens auf Thierry Bader, Sohn vom österreichischen Teamchef. Damit kommt es nicht zum ersten Vater-Sohn-Duell bei einer WM. „Ich müsse lügen, täte ich sagen, dass mir Spiele gegen die Schweiz egal sind, so Bader.“
WM-Debütant wurde in der Schweiz heuer Meister
An Wissen über das Schweizer Hockey fehlt es Baders Truppe aber schon einmal nicht. Denn über das Trainergespann hinaus, sammelten viele Cracks in diesem Kader Erfahrungen dort. Peter Schneider (Biel), Kilian Zündel (Ambri) und Marco Rossi (Zürich) spielten bereits im Schweizer Oberhaus, Bernd Wolf (Kloten), Dominic Zwerger (Ambri), Benjamin Baumgartner (Bern) und Vinzenz Rohrer (Zürich) verdienen dort ihr Brot. Letzterer immerhin als frisch gebackener Meister und WM-Debütant im ersten Spiel gegen die Dänen. „Klar ist das ein Spiel, auf das man vielleicht besonders schaut, ich kenne richtig viele von ihren Spielern“, sagt Rohrer. Zusätzlich verlässt ÖEHV-Zeugwart Uwe Moser seinen DEL-Klub Augsburg und schließt sich nach der Saison in der Schweiz dem SC Bern an. Insgesamt weist der ÖEHV-Kader 963 Spiele in der „National League“ auf, so viele wie in keiner anderen.
Am Ende wird sich am Eis entscheiden, was Österreich einem Gegner mit acht NHLern um Topstar Roman Josi entgegenzusetzen hat. Auf den Tribünen soll es jedenfalls rundgehen. Die Schweizer fluteten schon am ersten Tag Prag, auch Österreichs Fans haben ihr „Quartier“ in einem Prager Pub bezogen und sind bereit für die WM.