Jahr für Jahr steigt die Hoffnung beim österreichischen Nationalteam, bei einer A-WM die Dänen doch zu schlagen, um sich im Abstiegskampf früher Luft zu verschaffen. Auch diesmal wurde es in Prag nichts. Dabei schien vieles angerichtet für die Überraschung. Die Prag-Arena sorgte schon im Nachmittagsspiel für einen überwältigenden Rahmen von Österreichs Auftakt. Die vorwiegend tschechischen Besucher lehnten sich auf den Tribünen aber keineswegs zurück, unterstützten die Fans von Team Austria dabei, vor 15.700 Menschen für Heimspielatmosphäre zu sorgen.
Unbeeindruckt davon zogen die Dänen anfangs ihr Spiel durch, rissen das Kommando an sich und gingen nach 14 Minuten durch Markus Lauridsen in Führung. David Madlener konnte erstmals den Puck nicht gleich bändigen, im Gestocher entstand das 0:1. Bitter ging es drei Minuten später her, als der sichtlich übermotiviert agierende Marco Rossi, der davor schon die ersten zwei Strafen der Partie provoziert hatte, sich in Überzahl vor dem eigenen Tor von Frederik Storm von der Scheibe trennen ließ und auf Knien das 0:2 mitansehen musste. Manuel Ganahl brachte die Halle aber 24 Sekunden vor der Pause zum Kochen. Sein Handgelenkschuss trudelte über Frederik Dichow hinweg in die Maschen. Was kurios anmutete, war dem mit Weitblick agierenden WM-Debütanten Vinzenz Rohrer zu verdanken, der vor dem Gehäuse zunächst einen Gegenspieler aus dem Gleichgewicht brachte und sich danach Sekundenbruchteile vor dem Einschlag der Scheibe vorm Keeper wegduckte.
Dänemark nicht in Überform, aber effizient genug
Zerfahren sollte es weitergehen, spielerisch bot Dänemark wenig an, blieb aber kompakt und robust, Österreich fehlte es das ganze Spiel über an zündenden Ideen. Sa sollte es eine Minute vor Drittelende auch nochmals klingeln. Joachim Blichfeld hatte das kurze Kreuzeck genau im Blick, zog ab und traf. Danach taten die Dänen nur mehr das Nötigste, was Österreich nicht bestrafen konnte. So traf auch noch Felix Scheel (54.) und Blichfeld schnürte den Doppelpack in Überzahl (59.). Das 5:1 war für die Dänen durchaus schmeichelhaft, war deren Powerplay davor doch völlig wirkungslos geblieben.
Nickl sitzt schon im Flieger
Tief enttäuscht stapften die Österreicher in der Folge vom Eis. Marco Rossi verweigerte gar Interviews, ging hängenden Kopfes in die Kabine. „Wir haben ein Gesicht gezeigt, dass wir überhaupt nicht zeigen wollten. Die Dänen haben eigentlich das gespielt, was wir machen wollten. Schnell, kompakt und fehlerlos. Und wir wurden dafür bestraft, dass unser Energielevel nicht hoch genug war, das müssen wir abstellen“, war Ganahl selbstkritisch. Auch Teamchef Roger Bader sprach von einer „verdienten Niederlage, die Dänen haben es gut gemacht, uns unterliefen zu viele Fehler.“ Angesprochen auf Marco Rossi gestand er: „Vielleicht wollte er zu viel.“
Neuigkeiten gibt es auch zu Thimo Nickl, der sitzt bereits im Flieger, wird am Sonntag landen, könnte schon am Dienstag gegen Kanada auflaufen.