Graz ist längst im Meisterfieber! Da könnte man beinahe vergessen: Ein Sieg fehlt dem SK Sturm noch, um sich zum neuen Titelträger der Bundesliga zu krönen. Den ersten Matchball haben die „Blackies“ am Sonntag beim LASK. Sollte diese Chance nicht genutzt werden, kommt es am letzten Spieltag zum Showdown gegen Austria Klagenfurt. 

In Linz wartet ein Gegner, der sich bis auf drei Punkte an Sturm-Verfolger Salzburg herangepirscht hat und somit noch mit mehr als einem Auge auf den zweiten Platz schielt. Die beiden bisherigen Gastspiele in der Raiffeisen Arena verlor Sturm mit 1:2 im April 2023 und 1:3 im November 2023. 

„Wir haben im neuen Linzer Stadion noch nie gewonnen. Es wird keine leichte Aufgabe, aber wir werden für einen Starken Gegner ready sein“, verspricht Sturm-Trainer Christian Ilzer. Fakt ist: Erobert Sturm am Sonntag gleich viele oder mehr Punkte wie die „Bullen“, ist der vierte Meistertitel der Vereinsgeschichte fixiert. Konkret sieht dies wiefolgt aus: 


Sturm ist Meister… 
…bei einem Sieg beim LASK. 
…bei einem Remis, wenn Salzburg nicht gewinnt. 
…bei einer Niederlage, wenn Salzburg ebenfalls verliert. 

Bei letzterem Szenario kommt wiederum steirische Schützenhilfe ins Spiel. Salzburg ist am Sonntag nämlich in Hartberg zu Gast, und die Mannschaft von Sportchef Markus Schopp hat allergrößte Lust, sich gegen das Team aus der Mozartstadt durchzusetzen. Warum? Weil dann auch der letzte weiße Fleck auf der Hartberger Bundesliga-Weste gelöscht ist. Nur gegen die Salzburger sind die Oststeirer noch ohne Sieg.

Ganz abgesehen davon, haben die Hartberger die Qualifikation für den Europacup als großes Ziel. Dafür müssen die Steirer den vierten oder fünften Rang erreichen. Zwei Siege (gegen Salzburg und Rapid) und die Steirer sind Vierter – und das zweite internationale Antreten in der Vereinsgeschichte fix. Als Fünfter müssten sich die Hartberger in zwei Spielen mit dem Sieger des Duells des Ersten und Zweiten der Qualifikationsgruppe messen.

Aber aufgepasst: Selbst bei lediglich einer Niederlage in den beiden verbleibenden Runden ist Tabellenrang sechs noch möglich. Dann würden die Hartberger international durch die Finger schauen. Bei Punktegleichheit sind nämlich sowohl Rapid (Punkteabrundung nach 22 Runden) und Austria Klagenfurt (direktes Duell) vorgereiht. Umso bitterer, dass die Oststeirer gegen Klagenfurt nach komfortabler 3:0-Pausenführung zwei Gegentreffer erhalten haben, anstatt den vierten zu erzielen. Dann wären die Hartberger bei Punktegleichheit nämlich vor den Klagenfurtern gewesen.