Die Aufstiegsfeierlichkeiten hat GAK-Trainer Gernot Messner recht gut überstanden. „Die Feier war lang und intensiv. Aber weil ich nur Biertrinker bin, geht es mir heute nicht so schlecht“, sagte Messner am Tag nach dem fixierten Bundesliga-Aufstieg der Grazer „Roten“. Der frühere Bundesliga-Profi wird den GAK auch im Fußball-Oberhaus trainieren, seine Vertragsverlängerung wird laut ihm bald offiziell verkündet werden. Eine große Transferoffensive werde es indes nicht geben.
Der Großteil der Meistermannschaft wird die Bundesliga-Rückkehr des Grazer Athletik-Sportklub selbst auskosten dürfen, verdeutlichte Messner. „Das haben sie sich verdient. Außerdem wäre es fahrlässig, ein gut funktionierendes Kollektiv auseinanderzureißen.“ Er strich eine gelungene Teamleistung in allen Bereichen heraus. „Egal, ob wir vom Vorstand reden, dem Sportdirektor, meinem Trainerteam, das sich jede Woche unglaublich vorbereitet hat, oder der Mannschaft. Keiner hat sich selbst zu wichtig genommen und alles für das Kollektiv getan.“
So feierte der GAK in Weinzödl
Auf dem Spielfeld war defensive Stabilität Trumpf. In 26 Spielen gab es nur 22 Gegentore bei 47 selbst erzielten Treffern. „Das letzte Spiel gegen Admira (1:0, Anm.) hat es schön gezeigt. Wir sind in der Defensive so stabil, dass wir nichts zulassen und vorne sind wir immer für ein Tor gut“, sagte Messner.
Ganz ohne Verstärkungen wird es nicht gehen. „Drei, vier Spieler werden sicher dazu stoßen, aber das ist ja normal in einer Mannschaft, dass man neue Reize braucht“, sagte Messner. Auf welchen Positionen er konkret Bedarf sieht, wollte der 43-Jährige am Tag nach der vorzeitigen Krönung als „Meister aller Klassen“ nicht sagen.
300 bis 400 Feierwütige
Acht Ligen in elf Jahren hat der Club erlebt. 17 Jahre nach dem beginnenden Niedergang mit vier Konkursen ist der 2013 als GAC neugegründete Verein erstklassig. Vier Runden vor Schluss beträgt der Vorsprung 14 Punkte, durch den Ausrutscher von Verfolger Ried bei der Vienna wurde der 2. Liga-Titel am Sonntag fix. Messner erlebte den Schlusspfiff im Klagenfurter Wohnzimmer mit Lebensgefährtin und Kindern. Danach fuhr er nach Graz, wo sich im Trainingszentrum spontan 300 bis 400 Feierwütige einfanden.
Der GAK gehört seinem Selbstverständnis nach zur österreichischen Beletage, die Organisation des Traditionsvereins selbst ist durch die Geschehnisse der letzten Jahre aber eine kleine. Das Budget jedenfalls soll laut Obmann Rene Ziesler von heuer fünf Millionen Euro auf einen Wert zwischen ca. 7,5 und 8 Mio. angehoben werden. Großspurige Ansagen sind von Messner, der den GAK seit Jahresanfang 2022 trainiert, nicht zu vernehmen. „Man sagt, dass es mit der Euphorie im ersten Jahr für einen Aufsteiger etwas leichter ist. Aber wir wissen schon, dass es das allein nicht ist und wir weiter unsere Hausaufgaben erledigen müssen.“
Messner, der die Laufzeit seines neuen Vertrages noch nicht verraten wollte, sieht den Klassenerhalt als vorrangiges Ziel. „Als Aufsteiger ist man gut beraten, einmal in der Liga anzukommen. Natürlich wollen wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Aber die Bundesliga, Auftritte in den großen Stadien in Wien und Salzburg, sind für die meisten Spieler Neuland“, sagte der Kärntner. „Wir wollen einfach gemeinsam mit unseren Fans zeigen, dass wir in die Bundesliga gehören.“