André Tourigny und Marco Rossi haben eine Vergangenheit, die beide als intensiv, bis heute verbindend und vor allem schön bezeichnen. Der Teamchef von Team Kanada, das heute in der WM-Vorbereitung auf Österreich vor 7000 Fans in Wien trifft, und Österreichs NHL-Export arbeiteten von 2018 bis 2020 in der kanadischen Juniorenliga OHL zusammen bei den Ottawa 67s. Der eine als Headcoach, der andere als hoffnungsvolles Talent. „Ein besonderer Spieler, ein besonderer Mensch“, schwärmt Tourigny und konkretisiert: „Seine Fähigkeiten, die Torgefahr und der Spielintellekt zeichneten ihn schon damals aus.“ Und Rossi streut seinem Ex-Coach ebenfalls Rosen: „Er ist sehr streng, aber gleichzeitig sehr fair, das Wohlergehen seiner Spieler steht ganz oben. Er war auch der Mitgrund, warum ich damals nach Kanada gegangen bin.“
Für 60 Minuten ruht heute die Freundschaft, beide Teams proben den Ernstfall. Für Österreich ist es das letzte Spiel vor dem WM-Start in Prag kommende Woche, Kanadas Reise beginnt hier erst. „Wir haben nicht viel Zeit, nur dieses Spiel und eines in Ungarn. Wir müssen schnell zusammenwachsen. Ich sehe es in meiner Gruppe, die einen guten Mix aus Alt und Jung hat, auch als Rennen darum, wer sich von heute weg bis zur entscheidenden Turnierphase am besten entwickelt“, sagt Tourigny, dessen Temperament schon beim ersten Training in der Kagraner Eishalle bemerkbar war. Wenn ihm die Ausführung einer Übung nicht passt, erklingt schnell einmal die Pfeife, wird auch er lauter: „Aber nur, weil wir hier alle zusammen etwas erreichen wollen“, sagt er grinsend.
Vier ÖEHV-Teamspieler müssen noch ihre Tasche packen
Österreich kann nun auf alle Kaderspieler zurückgreifen, auch bei den erst gestern ins Training eingestiegenen Stürmern Peter Schneider und Vinzenz Rohrer ist ein Einsatz heute nicht ausgeschlossen. Am Ende des heutigen Tages muss Teamchef Roger Bader noch vier Spieler aussortieren. „Brutal schwer, weil jeder, der jetzt noch dabei ist, sich das wirklich verdient hätte“, sagt Bader.