Freudentränen, Entsetzen, ein breites Grinsen und bitterste Tränen – die Emotionen der BVB-Fans fuhren in diesem Jahr erneut Achterbahn, was wohl auch vom Champions-League-Duell mit PSG zu erwarten ist. Die Dortmunder treffen als Außenseiter auf die Star-Truppe aus Paris, vor allem auch aufgrund des letzten Auftritts in der Liga gegen RB Leipzig. Auswärts ging die Mannschaft von Trainer Edin Terzić chancenlos mit 1:4 unter. Genugtuung für Leipzig-Trainer Marco Rose, der von 2021 bis 2022 ein Jahr beim BVB an der Seitenlinie stand.
Am Ende einer Saison, in der Dortmund mit 69 Punkten die Vizemeisterschaft holte, trennten sich im Mai 2022 die Wege. Als Gründe wurden damals das schwache Abschneiden in Europacup und DFB-Pokal genannt. Als Nachfolger präsentierte der BVB einen Mann aus den eigenen Reihen: Edin Terzić, damals technischer Direktor und zuvor schon einmal Coach bei seinem Herzensklub. Der eigene Anhang applaudierte – „echte Liebe“, es übernahm mit dem Deutschen ein Dortmunder Junge, der selbst Dutzende Male als Fan mit der gelben Wand sang. Knapp zwei Jahre später ist der Anhang gespalten.
Keine Veränderung
Denn sportlich hat sich seit dem Wechsel von Rose auf Terzić nicht wirklich viel verändert beim BVB. Auch der 41-Jährige blieb in seiner zweiten Amtszeit bisher ohne Titel, in der Liga verspielte sein Team in der vergangenen Saison am letzten Spieltag die schon sicher geglaubte Meisterschaft. Es war einmal mehr der Beweis für das ewige Problem der Dortmunder. Seit Jahren sorgen Marco Reus und Co in manchen Spielen für Spektakel, zeigen teils sensationellen Fußball mit wunderschönen Toren. So geschehen auch im Viertelfinale gegen Atlético Madrid, als ÖFB-Star Marcel Sabitzer die Deutschen mit zwei Assists und einem Tor in einem furiosen 4:2-Sieg ins Halbfinale schoss. Ekstase pur – ehe elf Tage später die „Klatsche“ in Leipzig folgte.
Es ist diese Inkonstanz, die auch Terzić bisher nicht in den Griff bekommen hat. Auf sensationelle Auftritte folgen katastrophale Niederlagen und umgekehrt. In der Liga strauchelt man in dieser Spielzeit enorm, liegt derzeit mit 57 Zählern nur auf Platz fünf. Im Pokal kam das Aus im Achtelfinale gegen den VfB Stuttgart, der wie Leipzig in der Bundesliga wohl nicht mehr einzuholen ist. Letzter Strohhalm ist also die Champions League, in der Dortmund überraschend konstant performte. In einer Hammergruppe mit AC Milan, Newcastle und PSG stieg der BVB als Gruppenerster auf, eliminierte in Folge PSV Eindhoven und Atlético. Am Mittwoch (21 Uhr) braucht es gegen Paris einen Traumtag der Terzić-Truppe, um den letzten Traum vom Titel am Leben zu erhalten.