„Spitzenreiter, Spitzenreiter“, skandierten die mitgereisten Sturm-Anhänger im Allianz-Stadion. Der SK Sturm übernahm mit dem 3:1-Sieg die Tabellenführung, liegt aufgrund der 3:4-Niederlage der Salzburger bei Austria Klagenfurt nun drei Punkte vor den Festspielstädtern. Die Grazer haben einen riesigen Schritt in Richtung Meistertitel gemacht. Am Sonntag kommt es zum direkten Duell gegen Salzburg, auswärts in der Red-Bull-Arena. Ein brisantes und vielleicht schon vorentscheidendes Duell im Titelkampf.

Sturm hat Rapid zweimal besiegt. In Graz glücklich, gestern mit einer Souveränität. Das Spiel in Hütteldorf nahm schnell Fahrt auf. Die Grazer gaben das Tempo vor, wie schon im ersten Spiel in Graz am vergangenen Freitag. Mit einem Unterschied zum „Hinspiel“. David Schnegg kam über die linke Seite, bediente Tomi Horvat mit einem flachen Zuspiel und der Slowene traf in der achten Minute zum 1:0, sein siebentes Bundesliga-Tor in dieser Saison. Niklas Hedl hätte wohl mit dem Fuß abwehren können. Schnegg war auch beim zweiten Treffer in der Partie dabei, oder besser gesagt, er war nicht dabei. Fally Mayulu kam in der 19. Minute unbedrängt von Schnegg zum Kopfball und ließ Sturm-Goalie Vitezslav Jaros keine Chance.

Sturm dynamischer und besser

Es war die erste Chance der Hütteldorfer, die mit dem druckvollen Spiel der Grazer nicht wirklich mithalten konnten. Sturm war die aktivere, die dynamischere, die bessere Mannschaft. Das 2:1 war nur eine Frage der Zeit. Jusuf Gazibegovic zirkelte einen Freistoß ins Netz. Das „Assist“ geht wieder an Hedl, der den Ball von hinten zu Nikolas Sattlberger spielte, der von drei Sturm-Akteuren unter Druck gesetzt wurde und sich gemeinsam mit Matthias Seidl nur mit Fouls helfen konnte. Daraus resultierte das 2:1 in der 29. Minute.

Die Grazer blieben die tonangebende Mannschaft, fanden durch William Böving und Mika Biereth weitere Chancen vor. Es ging mit einer 3:1-Führung in die Pause, weil Otar Kiteishvili in der 44. Minute den Ball vom Sechzehner ins Netz beförderte. Rapid-Trainer Robert Klauß, dem vor dem Spiel der Handschlag von Sturm-Coach Christian Ilzer verweigert wurde, reagierte, brachte nach der Pause mit Marco Grüll und Nenad Cvetkovic frische Kräfte.

Vorspeise vor dem Hauptgericht

Zweitgenannter verschaffte den Grazern und vor allem Sturm-Schlussmann Jaros viel Arbeit. Cvetkovic hatte zum Glück für Sturm gegen Jaros zweimal das Nachsehen. Der Goalie entschärfte mit unglaublich guten Reflexen (65. und 70.) die Chancen. Die Hütteldorfer waren in den zweiten 45 Minuten besser im Spiel und forderten die Grazer. An der „Vorspeise“ Rapid im Meisterrennen verschluckten sich die Grazer nicht, am Sonntag gilt es das „Hauptgericht“ Salzburg zu verzehren, ohne den gesperrten Schnegg.