Das ÖEHV-Frauenteam ist bei dieser Heim-WM nicht von Glück verfolgt. Zum zweiten Mal gab es nach einer tragischen Wendung am Ende noch die Niederlage. Vor den abschließenden Duellen mit Ungarn und den Niederlanden sind die Top-Drei auf vier Punkte enteilt, zum Aufstieg in die A-Gruppe müsste das Team von Alexander Bröms zudem mindestens Zweiter werden.
Angefangen haben die rot-weiß-roten Ladies aber stark - und waren auch durchwegs spielbestimmend. Nach Fazokas-Querpass kehrte Lokalmatadorin Lena Dauböck bereits nach zehn Minuten zum 1:0 gegen die Französinnen ein. Die Österreicherinnen ließen sich auch von der körperlichen Präsenz der Gegnerinnen nicht beeindrucken, spielten weiter munter drauf los, fingen sich aber dennoch den Ausgleich vor der Sirene ein. Estelle Duvin drehte nach dem 1:1 jubelnd ab (15.).
Nach Wiederbeginn feierte auch PWHL-Spielerin Theresa Schafzahl nach vier Assists ihre Torpremiere zur neuerlich verdienten Führung. Mit dieser sollte es jedoch wieder nicht in die Kabinen gehen, denn Frankreich setzte sich einmal entscheidend fest, kam fünf Minuten vor der zweiten Pause per Abfälscher von Clara Rozier zum Ausgleich.
Frankreich egalisierte auch die dritte ÖEHV-Führung
Ein Spiel, das ähnlich wie die Auftaktpartie gegen Norwegen (2:3) eigentlich nicht unbedingt zu verlieren gewesen wäre, endete aber wieder bitter. Die Französinnen zeigten, dass sie nicht viele Chancen brauchen, um zum Torerfolg zu kommen und drehten nach dem dritten Österreich-Tor durch Schafzahl (43.) auf. Nur 48 Sekunden lagen zwischen den Treffern von Duvin und Emma Nonnenmacher zehn Minuten vor dem Ende und plötzlich führte Frankreich erstmals. Österreichs Schlussoffensive fruchtete nicht mehr, den Schlusspunkt setzte Duvin mit ihrem Hattrick ins verwaiste Tor (60.).
Und damit hat sich Österreich nun genau in diese Situation manövriert, die Headcoach Bröms so tunlichst vermeiden wollte: Denn jetzt werden in der Kabine die Rechenschieber ausgepackt. „Klar wissen wir, dass wir es nicht in den eigenen Händen haben, waren aber schon öfter an diesem Punkt und wissen, dass es in der Vergangenheit schon Teams gab, die mit zwei Niederlagen aufgestiegen sind“, sagte Schafzahl, deren Team mit dem Rücken zur Wand steht, am Wochenende zweimal gewinnen und auf Schützenhilfe der Gegnerinnen hoffen muss. „Wir müssen jetzt offen reden und dieses Turnier einmal unsererseits ordentlich abschließen“, sagte ein sichtlich angefressener Bröms.