Sie haben Großes vor, die Spielerinnen des österreichischen Frauen-Fußball-Nationalteams. Und weil der Ausgangspunkt schon der Männer-Nationalmannschaft den Boden für eine erfolgreiche EM-Qualifikation bereitet hat, orientieren sich auch die Schützlinge von Irene Fuhrmann hinsichtlich des Schauplatzes daran. Seit Montag bereitet sich der Kader in Windischgarsten auf das mit Hochspannung erwartete Duell mit Deutschland vor. Zum Auftakt der Qualifikation für die EM-Endrunde 2025 in der Schweiz geht es am kommenden Freitag (5. April, 20.30 Uhr/live in ORF 1) in Linz gegen den achtfachen Europa- und zweimaligen Weltmeister. Am Dienstag (9. April, 18 Uhr/ORF Sport +) folgt ein Auswärtsmatch gegen Polen.
Nach den Vorbereitungsspielen Ende Februar in Andalusien mit einem 2:7-Debakel gegen England und einem schon wesentlich erbaulicheren 1:1 gegen Dänemark Ende Februar wird es nun also ernst. Zum Leidwesen der Teamchefin gibt es allerdings auch unangenehme Parallelen zu den Männern, nämlich verletzte Spielerinnen. So fallen mit der erfahrenen Sarah Zadrazil und Katharina Naschenweng zwei beim FC Bayern engagierte Top-Akteurinnen verletzungsbedingt aus. Zadrazil laboriert an einer Muskelverletzung, ihre Klubkollegin musste am Sonntag im Cup-Halbfinale gegen Eintracht Frankfurt vorzeitig vom Platz.
Deutschland ist die Kür
Dafür kommt die neben der Leipzig-Legionärin Michela Craotto nachnominierte Laura Wienroither nach rund einem Jahr verletzungsbedingter Pause zu einem Comeback im Kader. „So sehr wir uns vor allem über die Rückkehr von Laura freuen, so schwer wiegen gleichzeitig die Ausfälle von Zadrazil und Naschenweng“, meinte Fuhrmann. „Gerade gegen ein Top-Team wie Deutschland benötigen wir alle unsere Schlüsselspielerinnen.“ Die entscheidenden Partien seien aber jene gegen die weiteren Gruppengegner Polen und Island. Die ersten zwei Teams jeder Gruppe sind direkt für die Endrunde qualifiziert.
Gegen Deutschland gab es in der Länderspielgeschichte bisher drei Niederlagen, ein Punktgewinn wäre nicht nur deshalb eine Sensation. Nach zwei Freundschaftspartien (2:4, 1:3) ging zuletzt im ersten Pflichtduell das Viertelfinale der EM-Endrunde 2022 in England 0:2 verloren. Für das Freitag-Match sind bisher rund 6000 Karten abgesetzt. Eine Abendkassa wird es zwar nicht geben, allerdings sind Tickets online bis kurz vor dem Anpfiff verfügbar. „Wir hoffen auf größtmögliche Unterstützung“, sagt ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel, der dem Team anlässlich des ersten (öffentlichen) Trainings einen Besuch abstattete.
Der Einstieg mit dem „Highlight gegen Deutschland“ sei eine „tolle Geschichte, für Spielerinnen, Betreuerinnen und Fans“, erklärte Schöttel. Die Fußballerinnen lassen ihrer Vorfreude großen Spielraum. „Gerade gegen Deutschland will man zeigen, was man kann“, meinte Freiburg-Legionärin und Ex-Sturm-Kapitänin Annabel Schasching. Solche Duelle seien immer von „besonderer Brisanz“ geprägt.