Eines ist einmal klar: Österreich muss, je nach Turnierverlauf mindestens noch drei, wahrscheinlich sogar vier Punkte holen, um noch zu den Olympischen Spielen nach Paris fahren zu können. Das 29:35 (16:16) gegen Kroatien, die damit in gewisser Weise auch Revanche für das 28:28-Remis von der EM im Jänner nahmen, machte den Anfang des Turniers in Hannover. Am Samstag wartet eine Pflichtaufgabe gegen Algerien, am Sonntag könnte dann ein Showdown gegen Gruppenfavorit Deutschland ins Haus stehen. ÖHB-Spieler Tobias Wagner hat also recht, wenn er von „zwei Finalspielen“ spricht.
Genau so sieht es auch Routinier Lukas Hutecek: „Wir müssen jetzt am Wochenende alles hineinhauen, dürfen hinten nicht so viele leichtfertige Treffer hergeben, haben da gegen Kroatien einfach zu viele Fehler gemacht. Denn nach einer richtig guten ersten Hälfte wäre auch da mehr drinnen gewesen.“
Leon Bergmann: „Ein Traum ist in Erfüllung gegangen“
Dass ein Lauf wie bei der EM keine Selbstverständlichkeit sein kann, weiß man in Handball-Österreich. Teamchef Ales Pajovic wird auch nicht müde, zu betonen, dass Topnationen wie Kroatien oder Deutschland auch einen breiteren Kader haben. Immerhin zeigten einige junge Kräfte schon zuletzt, dass sie in Zukunft in größere Rollen schlüpfen können. Jakob Nigg (20) traf etwa gegen Kroatien und der Grazer Torhüter in Diensten der Fivers Margareten, Jakob Bergmann (19) feierte überhaupt als Backup von Constantin Möstl sein Debüt. „Da ist wirklich ein Traum in Erfüllung gegangen. Es ist ein unglaubliches Erlebnis gewesen, das gleich bei der Olympia-Quali machen zu dürfen“, sagt der ehemalige Spieler von HIB und HSG Graz, der stolze 195 cm misst und bereits im Juniorennationalteam und der HLA auf sich aufmerksam gemacht hat und sich so die Nachnominierung für den verletzten Ralf Patrick Häusle verdiente.
Auch der junge Keeper weiß, worauf es jetzt nur mehr ankommt: „Zwei Siege. Dafür werden wir jetzt alles reinhauen, was wir haben.“ Und vielleicht sind es genau diese Jungen, die noch für zusätzliches Feuer sorgen können.