Extrameilen nach Vorarlberg waren zwar nötig, aber nun hat es der KAC geschafft und den letzten Schritt in Richtung Semifinale gesetzt. Denn noch so eine Vorstellung wie beim 1:6 in Spiel fünf daheim wollten die Rotjacken unter keinen Umständen in der ausverkauften Vorarlberghalle zu Feldkirch zum Besten geben. Und so begannen sie auch. Der bis dahin in dieser Serie recht farblose Nick Petersen eröffnete das Spiel bereits nach 50 Sekunden mit seinem ersten Play-off-Tor der Saison. Nur 113 Sekunden später legte Finn van Ee das 2:0 nach und traf damit schon zum zweiten Mal im Viertelfinale in Feldkirch. Im ersten Überzahlspiel – Niki Kraus hütete die Strafbank – kam Vorarlberg durch Steven Owre aber wieder heran (7.). Weil Paul Postma im Powerplay später nur die Latte traf (18.), ging es mit der knappen KAC-Führung auch erstmals in die Kabinen.
Besser hatte Postma das Visier nach Wiederbeginn eingestellt. Keine zwei Minuten waren vergangen, da hämmerte er die Scheibe an Pioneers-Keeper Alex Caffi vorbei zur neuerlichen Zwei-Tore-Führung. Die Vorarlberger bemühten sich in einer hitzigen Partie weiter redlich, den Rotjacken zu beweisen, welch harte Aufgabe sie sich durch den Viertelfinalpick selbst aufgegeben hatten. Sie wären auch durch Mike Pastujov fast schnell wieder ins Spiel gekommen (28.). Doch ein kurioses Videostudium – die Schiedsrichter mussten nach Systemausfall in der Halle die Szene auf ihren Handys begutachten und konnten einen hohen Stock im Vorfeld erkennen – bewahrte den KAC vorm zweiten Gegentor. Nach Torhüterbehinderung wurde zwei Minuten später auch ein KAC-Tor durch Simeon Schwinger aberkannt.
Mit dem drohenden Saisonaus vor Augen warfen die Mannen aus dem Ländle im Schlussabschnitt noch einmal alles nach vorne. Die sich daraus ergebenden Räume wussten die Klagenfurter ihrerseits zu nutzen. So gelang Petersen im Konter nicht nur der Doppelpack, sondern auch die Vorentscheidung (46.). Vorarlberg zog sechseinhalb Minuten vor Schluss Caffi, Manuel Ganahl setzte den Schlusspunkt (56.) ins leere Tor.
Groß war die Erleichterung beim Matchwinner nach einem harten Stück Arbeit gegen Pioneers, die erhobenen Hauptes aus dieser Serie gehen konnten. „Vor allem die Führung war wichtig, hat uns wieder das Momentum gegeben. Auch persönlich hat es nach so vielen vergebenen Chancen gutgetan“, strahlte Petersen. Das Halbfinale startet am 19. März.