Mit einem richtig lauten, schreienden „Jaaaaaaaa“ schritt Markus Schopp Minuten nach dem Schlusspfiff in die Kabine. Die Fäuste geballt und zum Himmel gestreckt. Jubelpose nennt man so etwas. Dem Hartberg-Trainer war in diesem Moment egal, wer in der Einflugschneise zu den Katakomben stand. Man wurde weggecheckt. Er musste wohl seine ganze Anspannung loswerden in diesen Momenten des Glücks und der Genugtuung. Mit dem 1:1 gegen den SK Sturm schafften die Hartberger den Sprung in die Meistergruppe. Damit hat der Klub bereits jetzt Planungssicherheit für die kommende Saison.
Salzburg, Sturm, LASK, Austria Klagenfurt, Hartberg und Rapid spielen „oben“. Die Oststeirer bekommen es im ersten Spiel auswärts mit Salzburg zu tun. Sturm muss nach Klagenfurt zur Austria. Die Wiener Austria muss trotz eines 2:0-Sieges auswärts gegen WSG Tirol das Finish der Meisterschaft in der Qualifikationsgruppe bestreiten, gemeinsam mit WAC, Altach, Blau-Weiß Linz, WSG Tirol und Austria Lustenau.
Kommentar
Die letzte Runde des Grunddurchgangs hatte einiges zu bieten. Nach den ersten Hälften war das Bild in der Tabelle noch ein gänzlich anderes. Da war in Hartberg keine gute Stimmung. Aufgrund der 1:0-Führungen von Rapid (in Klagenfurt) und der Wiener Austria (bei der WSG Tirol) sowie des SK Sturm eben in Hartberg wären die Oststeirer nicht unter den Top sechs gewesen. Die Grazer führten, weil Raphael Sallinger und Manuel Pfeifer uneinig waren, wer in der 29. Minute den Ball vor dem heraneilenden William Böving besser entschärft. Es gelang nicht wirklich und so musste der Däne nur warten, weil sich die beiden Hartberger gegenseitig behinderten und er den Ball ins leere Tor schieben konnte. Es war sein erstes Liga-Tor in dieser Saison, nach drei Treffern im Europacup und einem im ÖFB-Cup.
Die Führung ging in Ordnung, weil Sturm trotz der Umstellungen (Stankovic gesperrt, Horvat erkrankt, Sarkaria verletzt) zur Lille-Partie gut im Spiel war. Die Hartberger hielten anfangs gut dagegen und kamen mit Fortdauer der Begegnung immer besser ins Spiel. Es war eine ausgeglichene Partie, in der die Heimischen einen Tick aggressiver in die Zweikämpfe gingen. Der aufopfernde Kampf um jeden Zentimeter wurde belohnt. Der Treffer aus dem Spiel wollte nicht gelingen. Aber der Freistoß von Donis Avdijaj in der 70. Minute fand den Weg ins Tor. Der Ball wurde von Otar Kiteishvili mit dem Kopf abgefälscht und flog via Innenstange zum 1:1 ins Netz.
Ilzer: „Sie sind ein richtiges Topteam“
„Gratulation an die Hartberger für den Grunddurchgang. Ich denke, sie sollen sich unter dem Namen Hartberg nicht kleinmachen, sie sind ein richtiges Topteam“, sagte Sturm-Trainer Christian Ilzer und erklärte weiter: „Ich denke, wir waren das chancenstärkere Team. Wir haben ein unglückliches Gegentor hinnehmen müssen. Dann ist eine Energie aufgekommen, da haben wir nicht entgegengehalten. Und unser Ballbesitzspiel war dann nicht optimal.“ Markus Schopp freute sich und sagte: „Ich denke, wir haben uns das wirklich verdient. 34 Punkte in 22 Runden ist für einen Verein wie Hartberg etwas Außergewöhnliches. Wir haben es aus eigener Kraft geschafft. Auf diese Art und Weise ist das großartig.“