Das Selbstvertrauen ist nach den letzten Spielen nicht kleiner geworden. Wir trauen uns zu, auch bei Sturm zu bestehen“, spricht WAC-Trainer Manfred Schmid die aktuelle Form seines Teams an: 1:0 beim LASK, davor ein 4:1 zu Hause gegen WSG Tirol. „Und auch davor beim 0:2 gegen Rapid waren wir nicht schlechter.“ Die Rückrundentabelle wirft die Wolfsberger gar auf Rang vier hinter Salzburg, Hartberg und Rapid aus. Und noch vor dem aktuellen Gegner Sturm Graz. „Trainer Christian Ilzer und Manager Andreas Schicker leisten seit Jahren eine großartige Arbeit. Auf uns wartet ein wohl ausverkauftes Stadion mit einem lautstarken Publikum und ein Gegner, der auf Pressing, Tempo, Umschaltspiel setzt“, weiß Schmid. Und sein Kapitän Dominik Baumgartner ergänzt: „Wir erwarten wie immer ein sehr intensives Spiel, viel hohe Bälle. Der Kampf um den zweiten Ball wird sehr wichtig.“
Der Kampf um Platz sechs wiederum lässt sich aus dem Alltag nicht ganz ausblenden. „Es wäre gelogen zu sagen, wir schauen nicht auf die Tabelle“, ist Baumgartner ehrlich. „In Österreich wird erstmals nach 22 Runden abgerechnet. Eigentlich spielen wir zwei Meisterschaften. Wir wissen, dass wir unbedingt punkten müssen, am besten dreifach.“
Gruppentaktische Videos
Die wöchentliche Routine hilft, den Kopf klar zu behalten. „Wir trainieren jeden Tag, Anfang der Woche setzen wir einen körperlichen Schwerpunkt, auf Intensität, Schnelligkeit“, erklärt Schmid. Ende der Wochen folgen taktische Einheiten samt Videoanalysen. Nicht jedoch für den gesamten 25-Mann-Kader. „Wir splitten die Analysen in drei Gruppen – Verteidigung, Mittelfeld und Angriff. Jeder Trainer – Cem Sekerlioglu, Hannes Jochum und ich – übernehmen einen Teil“, sagt Schmid, der natürlich bei allen mit dabei ist. „Die Spieler sehen somit nur Szenen, an denen sie beteiligt sind und die ihre Gruppe betreffen. Damit bleibt die Aufmerksamkeit hoch, kann mehr und intensiver über die Situationen gesprochen werden.“
Zusätzlich schauen sich die Spieler auch Videos etwaiger neuer Gegenspieler an, wie Baumgartner verrät: „Du achtest darauf, ob er Rechts- oder Linksfuß ist, wie er den Ball annimmt, weiterleitet.“ Der Jungpapa (Sohnemann Oskar ist sechs Monate jung.) dirigiert die Abwehr rund um Ervin Omic und Jonathan Scherzer. „In den vergangenen Partien spielten wir recht konstant mit der gleichen Aufstellung. Das macht es im Gegensatz zu Saisonanfang ein Stück weit einfacher. Man kennt sich besser, weiß, wie der andere in gewissen Situationen reagiert.“
Weiter drei Ausfälle
Der Kader der Wölfe ist praktisch gleich wie vergangene Woche beim 1:0 gegen den LASK. Also noch ohne die rekonvaleszenten Nikolas Veratschnig, Scott Kennedy und Mario Leitgeb, dafür mit den Neuzugängen Mamadou Diabate und Sankara Karamoko. „Sie integrieren sich sehr gut. Es kann durchaus sein, dass der eine oder andere schon mehr Spielzeit erhält.“