Fünf Runden noch, bevor Tabelle und Punkte geteilt werden. Die Hartberger sind als Vierter auf dem besten Weg, sich für die Meistergruppe der sechs besten Mannschaften zu qualifizieren. Das zweite Mal in der Hartberger Bundesligageschichte – das erste Mal würde man vor Fans über dem Strich spielen. Als sich die Hartberger im zweiten Bundesliga-Jahr nämlich für die Meistergruppe qualifizierten, fanden die Spiele aufgrund der Corona-Pandemie unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Da freut sich freilich auch das Geldbörserl der Oststeirer: Spiele gegen Sturm und Rapid – wenn sich die Hütteldorfer für die Meistergruppe qualifizieren – sind in Hartberg ausverkauft und wenn sich Salzburg und LASK in der Oststeiermark blicken lassen, ist das Zuschauerinteresse in der Regel auch größer, als wenn Altach oder Lustenau kommen. Da geht es um einen sechsstelligen Betrag pro Spiel, den der TSV umsetzt – mit Zuschauereinnahmen, Kantine und Co. Zum finanziellen Zuckerl kommt freilich auch die sportliche Herausforderung, sich mit den besten Mannschaften Österreichs zu messen und die Chance, sich für den Europacup zu qualifizieren. Gar nicht auszudenken: Wenn Sturm und Salzburg Meister und Vizemeister werden und obendrein den Cup gewinnen, steht der Tabellendritte fix in einer internationalen Gruppenphase – und auf den LASK auf Rang drei fehlen Hartberg aktuell nur drei Punkte – vor der Punkteteilung.
Sieben Punkte Vorsprung sprechen für den TSV Hartberg
Alles Zukunftsmusik. Noch steht die Meistergruppen-Teilnahme der Hartberger nämlich nicht fest. Hinter Salzburg, Sturm und dem LASK matchen sich fünf Mannschaften um drei Plätze in der Meistergruppe: Hartberg, Austria Klagenfurt, Rapid, WAC und Austria Wien. Sechs Punkte beträgt der Vorsprung der Hartberger auf die auf Rang sieben platzierten Wolfsberger – eigentlich sieben, denn auch das direkte Duell mit den Wölfen haben die Hartberger für sich entschieden. Die Wölfe von Manfred Schmid müssten also sieben Punkte mehr machen als die Hartberger, um sie in der Tabelle zu überholen.
Durchaus interessant in diesem Zusammenhang: Das Restprogramm von Hartberg und dem WAC ist nahezu ident. Beide Mannschaften treffen noch auf Sturm, LASK, Altach und die WSG aus Tirol. Zum Auftakt bekommen es beide mit Klubs aus der Bundeshauptstadt zu tun. Hartberg trifft auswärts auf die Wiener Austria, der WAC zu Hause auf Rapid Wien.
Die Konkurrenten nehmen sich Punkte weg
Durchaus angenehm für den TSV: Die Konkurrenten nehmen sich gegenseitig Punkte weg. So trifft Rapid etwa noch auf Sturm und Lustenau – aber auch auf den WAC, die Wiener Austria und Austria Klagenfurt. Drei Partien also, wo nicht alle Konkurrenten der Hartberger voll punkten können. Und die Ausgangssituation der Hütteldorfer – im Vergleich zu Hartberg – ist unwesentlich besser als jene des WAC. Fünf Punkte sind die Rapidler hinter den Hartbergern – sechs, zählt man das direkte Duell so mit. Nur gegen Klagenfurt und Salzburg hat Hartberg zum Zeitpunkt der Punkteteilung definitiv das Nachsehen, was die direkten Duelle betrifft. Sturm (1:2 im ersten Spiel) und LASK (0:0 im ersten Spiel) könnten sich noch in diese Liste einreihen.
Die Hartberger Finanzminister hoffen freilich auf Rapid und die Wiener Austria – zu Sturm – in der Meistergruppe: Die Gegner locken das Hartberger Publikum wahrscheinlicher ins Stadion. Und: Der Anhang der Hütteldorfer und der Veilchen ist bei Auswärtsspielen nach Hartberg stets zahlreich vertreten. Salzburg und LASK würden ziehen – aber längst nicht so, wie die Wiener oder Sturm.