Arvid Auner feierte 2022 in Bad Gastein seinen Premierensieg im Weltcup, am Dienstag musste er sich beim Parallel-Slalom lediglich Maurizio Bormolini (Italien) geschlagen geben. Nach Platz zwei in Davos meinte der regierende Vizeweltmeister, dass die Zeit für zweite Ränge vorbei sei – aber – „noch will es nicht sein, die paar Hundertstel werde ich mir im Training erarbeiten und zurückschlagen. Zweite Plätze abonniert man nicht“, grinst Auner, der nur im ersten Moment enttäuscht war. „Letztlich überwiegt die Freude. Es war ein geiles Rennen.“
Der 26-Jährige bevorzugt die Harakiri-Linie, wobei sich der Grazer eines Besseren belehren ließ: „Ich bin facettenreicher geworden, habe mehr gelernt, als nur gerade zu fahren und das irgendwie zu überleben“, meint Auner. Er macht diesbezüglich kein Geheimnis daraus, „dass schnell snowboarden in Österreich eine Hürde ist, aber wenn man die schafft, dann schafft man es weltweit.
Gesamtweltcup-Triumphator Fabian Obmann durfte über seinen ersten Podestplatz in Gastein jubeln: „Ich habe es im Vorfeld großkotzig angekündigt, obwohl ich nicht der Typ bin, aber mir taugt es hier, dass es fast klappen musste.“ Aufgrund der hohen Dichte sei es laut Obmann immens schwierig, aufs Stockerl zu carven. „Ein kleiner Fehler und du bist weg. Wenn du in eines der Finali willst, musst du sechs Läufe ohne Schnitzer runterbringen. Eine Challenge, aber das Monsterprogramm darf so weitergehen.“
„Ich habe gedacht, dass mein Genick gebrochen ist“
Olympiasieger Benjamin Karl, mit einem Cut auf der Nase versehen, wurde Vierter. Nach seiner Vorgeschichte ein mehr als ansehnliches Resultat. Der Wahl-Lienzer war froh, dass er überhaupt an den Start gehen konnte, nachdem er tags zuvor beim Freifahren einen sogenannten „Highsider“ fabrizierte. „Ich habe gedacht, dass mein Genick gebrochen ist.“ Die Gesamtweltcupführung konnte ihm aber niemand abluchsen.
Auner verriet, dass sein „Buddy“ alles andere als gut ausgesehen hat, „aber er ist ein Stehaufmandl, den bringt nichts um. Wir pushen uns im Zimmer, da kann es jedem nur gut gehen.“ Etwaige Rituale hat das Duo keine, „aber wir schauen uns immer etwas an. Derzeit ist es ein Actionthriller, aber um Punkt 22 Uhr geht das Licht aus.“
Licht an hieß es bei Sabine Schöffmann, die auf Rang zwei raste. Nur Saison-Dominatorin Ramona Hofmeister (GER) war nicht zu biegen. „Ich war ziemlich nervös, wobei ich das brauche. Ich habe mich auf dem roten Kurs runtergekämpft. Schade, dass ich über die Kuppe etwas die Nerven verloren habe, da muss ich mehr Ruhe bewahren. Irgendwann werden wir Ramona auch biegen“, erklärt die Kärntnerin. Für die „Grande Dame“ Claudia Riegler war im Achtelfinale Endstation.
Heute greifen Prommegger/Schöffmann, Auner/Riegler, Karl/Weis, Obmann/Pichelkastner und Payer/Kainz im Mixed-Teambewerb (Finale ab 14.15 Uhr) an. „Wir werden hinunterfetzen“, verspricht Auner.