Grün-weiß-rot dominierte im ersten und einzigen Training der Frauen beim Weltcup in Altenmarkt-Zauchensee. Die Italienerinnen gaben auf der Kälberloch-Abfahrt den Ton an, Federica Brignone fuhr vor Landsfrau Nicol Delago die Bestzeit ein. Für ÖSV-Cheftrainer Roland Assinger keine Überraschung. „Die Passage im vierten Sektor fahren die Italienerinnen seit Jahren gut, da liegt sicher viel Zeit drinnen. Wir können da und dort schon noch Zeit rausholen“, meinte der 50-Jährige.

Der Coach konnte aber auch stolz auf die Ergebnisse „seiner“ Athletinnen blicken. Mirjam Puchner fuhr auf Platz vier, Ariana Rädler lag einen Platz dahinter. Letztere zeigte mit dem Ergebnis ihre Liebe zu Zauchensee. „Ich habe ein paar Kurven absolut nicht so erwischt, wie ich es wollte, da ist sicher noch einmal was drinnen“, sagte die Vorarlbergerin und machte Hoffnung für den Bewerb am Freitag. „Im Super-G fühle ich mich derzeit noch besser, das ist eher meine Disziplin. Ich weiß, dass ich es drauf habe.“

Aus rot-weiß-roter Sicht wäre ein Erfolg im ersten Super-G des Wochenendes ein Befreiungsschlag, datiert der letzte ÖSV-Sieg der Frauen vom 5. März 2023 – Nina Ortlieb gewann damals den Super-G in Kvitfjell. „Es wäre schön, wenn der erste Saisonsieg hier geschehen würde. Die Motivation stimmt, das Risiko wird auch passen und wir werden alle noch einmal richtig heiß machen. Das Motto: Volle Attacke. Angriff ist die beste Verteidigung“, sagt Trainer Assinger.

Der Kärntner stand in der einzigen Trainingsfahrt am Start und verfolgte die Geschehnisse somit von ganz oben. „Du kannst da noch nachkorrigieren und Funksprüche adaptieren. Da komme ich mir dann oft so vor, wie ein Fußballtrainer, der im letzten Moment noch Rochaden durchziehen kann.“ Eine gemeinsame Kabinenpredigt für alle Läuferinnen gab es aber nicht. „Im Fußball hast du eine Mannschaft, wir arbeiten mit verschiedenen Individuen. Da gibt es ruhigere und andere, wo es schon einmal lauter wird.“