Die Chance ist relativ hoch, dass Mika Vermeulen heute in Davos die Skier im Wachscontainer lässt und der Loipe fernbleibt. Einen echten Ruhetag einlegt. Der Auftakt in die Tour de Ski hat den Ramsauer nach seiner überstandenen Erkrankung zu Weihnachten doch über Gebühr gefordert. „Es war gar nicht so schlecht. Aber ich bin schon fertiger als nach einem normalen Weltcupwochenende“, sagte er nach dem Verfolgungsrennen in Toblach über 23 Kilometer. „Es war zach und lange. Das war heute definitiv eine der härteren Herausforderungen, die ich in meinem Leben absolviert habe.“

Vermeulen lief in der freien Technik die neuntbeste Tageszeit und verbesserte sich nach dem Sprint (79.) und dem Einzelrennen (32.) in Südtirol auf den 15. Platz der Tour-Wertung. „So wie es mir zu Weihnachten gegangen ist, nehme ich dieses Ergebnis sehr gerne mit“, sagte der 24-Jährige. Nach dem ersten Durchschnaufen fuhr Vermeulen ins Hotel.  Dort gönnte er sich ein kurzes Nickerchen, bevor es ans Packen und Abreisen ging. Knapp viereinhalb Stunden dauerte die Fahrt zur nächsten Station in der Schweiz. Der Norweger Harald Oestberg Amundsen reiste nach drei von sieben Rennen als Führender in Kanton Graubünden. Vermeulen liegt 1:54 Minuten dahinter.

Stadlober stark

Teresa Stadlober verbesserte sich in ihrem Rennen auf den 13. Gesamtrang. „Der Rückstand in der Tour-Gesamtwertung ist noch völlig in Ordnung. Da es ein Skating-Rennen war und aufgrund des Streckenprofils habe ich sicher das Beste für mich herausgeholt.“ Die US-Amerikanerin Jessie Diggins holte sich einen Start-Ziel-Sieg und führt die Tour an. Sie lief die viertbeste Zeit des Tages. Stadlobers Rückstand beträgt 1:57 Minuten. „Das war heute ein sehr hartes Rennen und ich habe einfach versucht, in meiner Gruppe zu bleiben.“ Die Salzburgerin lief von Beginn an in einer Vierergruppe rund um Ebba Andersson (SWE). „Sie hat bei uns am Anfang das Tempo bestimmt, aber nach zwei Runden haben einfach alle nur mehr darauf geachtet, nicht abzureißen oder jemanden davonkommen zu lassen.“

Teresa Stadlober
Teresa Stadlober © GEPA

Die Gesamtwertung ist für Vermeulen zweitrangig, zumal die Distanzen bis auf das letzte Rennen in der klassischen Technik gelaufen werden. Vor allem in Davos ist „Schieben“ angesagt – der Doppelstockschub ist in den vielen Flachpassagen unerlässlich und nicht seine Stärke. „Im Skating bin ich technisch extrem gut, da kann ich viel kompensieren, wenn ich nicht in Topform bin. Beim Schieben geht das nicht.“

Das letzte Rennen in Val di Fiemme ist weiterhin das große Ziel. Es ist der Schlussanstieg, die Abfahrtspiste der Alpe Cermis hinauf. „Das kann ich einfach am besten und die Ergebnisse von Toblach stimmen mich positiver, als ich es vor dem Auftakt war.“ Am Mittwoch wird in Davos gesprintet.  „Mein Ziel war es, Toblach so gut es geht zu überstehen, und dann zu hoffen, dass es für mich ein wenig einfacher wird. Jetzt liege ich auf Rang 15, das passt auf jeden Fall und jetzt schauen wir einfach, was noch möglich ist.“