Zum 26. Mal gastierten die alpinen Technik-Damen wieder auf dem Hochstein in Lienz. Der Vertrag mit dem Österreichischen Skiverband (ÖSV) läuft noch bis 2025. Warum gerade die Osttiroler Metropole dem ÖSV so am Herzen liegt, erklärt ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer: „Wir haben eine besondere Beziehung zu Lienz. Einer unserer Ex-ÖSV-Präsidenten, Kurt Schlick, stammt aus der Stadt. Dazu hat sich das Tandem Verband und Lienz über viele, viele Jahre bewährt. Auch die erste FIS-Snowboard-WM wurde hier ausgetragen.“ Bisher wurden die Damen-Technikrennen immer alternierend mit Semmering veranstaltet. Damit es am „Zauberberg“ 2024 einen Weltcup gibt, muss viel passieren. „Am Semmering sind viele Verbesserungen nötig“, verrät Scherer, „es gab hier in Lienz ein Gespräch mit den Verantwortlichen. Sie müssen bis zum Weltcupfinale 2024 in Saalbach alle Unterlagen beibringen und bis Dezember 2024 muss alles umgesetzt sein.“ Mit Kleinkirchheim steht ein weiterer Kandidat für die Damen-Weihnachtsrennen in den Startlöchern. „Reden kann man über alles. Dass Technikrennen in Kleinkirchheim/St. Oswald möglich sind, hat das Klammer-Race gezeigt“, sagt Scherer.

Vorerst will aber Lienz länger als bis 2025 im Weltcupkalender bleiben. „Es ist unser großes Ziel, weitere fünf Jahre Austragungsort zu sein“, stellt OK-Chef Werner Frömel klar. Er verhehlt aber nicht, „sofort für den Semmering einspringen zu wollen, sollte dort 2024 was passieren. Wir würden zwar auch jedes Jahr organisatorisch eine Veranstaltung auf die Beine stellen können, wenn der finanzielle Background durch die öffentliche Hand gegeben wäre, aber derzeit spielt uns der Zwei-Jahres-Rhythmus in die Hände. So ist es leichter, die nötigen Helfer und Mitarbeiter zu finden. Wobei: Für heuer haben wir alle Osttiroler Sportvereine angeschrieben und um Hilfe gebeten und die Resonanz war großartig. So hatten wir keine Personalsorgen“. Ein weiterer Vorteil für Osttirol: Lienz glänzt durch kurze Wege. Etwa vom Bahnhof zum Weltcuphang, zudem gelangen Besucher binnen weniger Minuten vom Hauptplatz, wo die Sideevents mit der Siegerehrung und Startnummernauslosung durchgeführt werden, ins Zielstadion.

So eine Weltcup-Veranstaltung kostet auch Geld. „Unser Budget beträgt 1,1 Millionen Euro. Damit wir die Rennen am Hochstein überhaupt austragen können, muss im Sommer das Geld fließen. Die Sommerrodelbahn ‚Osttirodler´ ist die Cashcow, einen weiteren wichtigen Beitrag zur Finanzierung des Winterbetriebes leisten die vielen Mountainbiker, die den Hochstein bevölkern. Der Bau der Trails war immens wichtig“, berichtet Frömel.

Der „befehligt“ ab August 40 Personen, die sich um alles Organisatorische wie Rahmenprogramm, Rennen, Sideevents usw. kümmern. „Die Intensivphase beginnt im November. Da wird die Personenanzahl kräftig aufgestockt. Die Aufbauarbeiten starten zehn Tage vor der Veranstaltung“. „Das Ziel wurde heuer komplett neu aufgebaut. Wo bisher das VIP-Zelt stand, wurde eine neue Tribüne errichtet, um den Läuferinnen eine Stadion-Atmosphäre bieten zu können. Zudem können wir heuer erstmalig auch eine Einfahrstrecke für die Athletinnen anbieten. Damit können sie sich noch besser auf die beiden Rennen vorbereiten“, sagt Rennleiter Stefan Mutschlechner, „am 2. Jänner ist von all dem nichts mehr zu sehen“. Insgesamt wurden an beiden Renntagen sowie bei der Weltcupparty am Lienzer Hauptplatz über 11.800 Besucher (4700 gestern, 2000 bei der Weltcupparty und 5100 heute) gezählt.