Österreichs Fußballwelt traf die Meldung, dass Toni Polster nach einem Magendurchbruch notoperiert werden musste, am Donnerstag aus heiterem Himmel. Statt zu einer Pressekonferenz mit Anwalt Manfred Ainedter zu kommen, wo es um die Klage gegen den ÖFB wegen nicht anerkannter Länderspieltore geht, wurde die Stürmer-Ikone ins Krankenhaus gebracht, nachdem sich der Gesundheitszustand des 59-Jährigen plötzlich verschlechtert hatte.

Nach der dramatischen Nachricht ließen die Genesungswünsche auf den sozialen Medien, vor allem von der Wiener Austria, für ihre Klublegende nicht lange auf sich warten. „Gute, schnelle und vor allem vollständige Genesung, Toni! Die Austria-Familie denkt an dich. Jetzt mehr denn je“, schrieben die Violetten. Aber auch Lokalrivale Rapid entsandte die besten Wünsche.

Viktoria-Obmann: „Wir waren von Beginn an eingeweiht“

Polster feiert am 13. Jänner sein zehnjähriges Jubiläum bei Regionalliga-Ost-Klub Wiener Viktoria. So lange ist er bereits in Wien Meidling durchgehend Cheftrainer. Er betreute den Klub auch davor schon, wanderte dazwischen aber kurz zur Admira ab. Sein Klub und die Familie hegen auch ein großes Vertrauensverhältnis. „So waren wir auch von Beginn an eingeweiht und haben mit der Familie zunächst Stillschweigen vereinbart, sodass jeder seine Sachen erledigen kann und nicht Tag und Nacht am Telefon hängen muss“, schilderte Obmann Roman Zeisel und gibt aber auch gleich leichte Entwarnung: „Er ist bereits am Weg der Besserung.“ Das bestätigte auch Ainedter: „Er ist über dem Berg und es geht ihm trotz der Umstände recht gut.“

Die Klubspitze der Wiener Viktoria ist seit dem Vorfall stündlich im Austausch, „denn alles andere wäre ja auch kontraproduktiv. Wir müssen den Trainer jetzt ein wenig außen vor lassen, er braucht Ruhe und seine Familie auch“, sagt Zeisel, dessen Team, aktuell starker Fünfter der Regionalliga Ost, ab 15. Jänner wieder am Trainingsplatz stehen wird. „Der Trainerstab ist eine verschworene Einheit, wir werden Wege finden.“ Wichtig sei jetzt sowieso Ruhe und gute Genesung, „und vor allem, dass er wieder der Alte wird. Aber wissen Sie was? Das wird er sicher, denn er ist außerhalb des Platzes ein noch größerer Kämpfer als auf dem Platz“, so der Obmann.

Präsident Hinteregger ebenfalls geschockt

Ebenfalls in die weiteren Planungen einbezogen und voll informiert über den Zustand von Polster ist Martin Hinteregger. Der Kärntner Ex-Starkicker ist ja Präsident des Wiener Kultklubs, „und hatte mit mir natürlich auch schon Kontakt, er stand natürlich anfangs ebenfalls unter Schock“, verrät Zeisel.

In den nächsten Tagen ist für den ÖFB-Rekordtorschützen natürlich noch strenge Ruhe im Krankenhaus angeordnet, wie es danach weitergeht, will man im familiären Kreis entscheiden. „Egal ob vom Krankenbett oder dann wieder am Platz: Wenn es wieder bergauf geht, wird Toni Polster gemeinsam mit dem Trainerstab auch bei uns wieder die Richtung vorgeben“, sagt Zeisel.