„Ich bin über 70 Jahre alt, aber so hohe Temperaturen hat es bei uns in Lienz noch nie gegeben. Es war eine exzellente Leistung nötig, um den Damen eine renntaugliche Piste auf dem Hochstein bieten zu können“, sagt Lienz OK-Chef Werner Frömel. „Und ich betone: Es wurde kein Stäubchen Chemie in die Strecke eingearbeitet.“
Die österreichischen Ski-Asse rechnen trotz des Wetters heute beim Riesentorlauf nicht mit einem Frühlingsrennen. „Rein vom Gefühl her müssten wir von einem Frühlingsrennen ausgehen, da aber alle gut gearbeitet haben, bin ich zuversichtlich, dass wir eine sehr gute Piste vorfinden“, sagt Katharina Liensberger. Von sich selbst erwartet sich die Lienz-Dritte von 2019 „einen weiteren Schritt nach vorne, obwohl ich selbst nicht weiß, ob ich im Riesentorlauf schon so eine brutale Sicherheit habe wie im Slalom“. Ziellos, zumindest was ein Ergebnis betrifft, geht Julia Scheib ins Rennen: „Ich darf mir nie ein Top-Ten-Resultat vornehmen, sonst geht es daneben. Im Training bin ich konstant schnell gefahren, das muss ich nun ins Rennen bringen – und das in beiden Durchgängen. Ich hoffe, die Piste hält, sonst ist gleich eine Sekunde weg.“ Katharina Truppe will „nur nicht zurückziehen, selbst wenn es schon Spuren in der Piste gibt. Mit meiner hohen Startnummer jenseits der 40 wird es extrem schwierig, sich für das Finale zu qualifizieren.“
Eine Erklärung, warum es gerade im Riesentorlauf nicht so funktioniert, hat ÖSV-Damenchef Roland Assinger: „Im Training klappen viele Dinge schon ganz gut, das reicht aber nicht. Nachdem es im Kopf für uns alle im Moment nicht so einfach ist, fallen im Rennen viele von uns noch in alte Muster zurück und schon passiert beim Schwungansatz wieder ein Fehler.“ Er wäre „zufrieden, wenn es drei unter die besten zehn Fahrerinnen schaffen würden. Die besten fünf, sechs Frauen der Welt sind zu weit weg, dass eine von uns da ernsthaft heranschnuppern könnte. Dabei wäre es für den Kopf und das gesamte Team so wichtig, wenn sich eine näher an die Top sieben der Startliste heranarbeiten könnte.“