Borussia Dortmund hat auch beim FC Augsburg nicht gewinnen können und bleibt nach dem 1:1 am Samstag auf dem fünften Platz der deutschen Bundesliga. Die drei Klubs am Tabellenende kassierten jeweils Niederlagen: Union Berlin (zehn Punkte) unterlag in Bochum 0:3, Mainz und Darmstadt (je neun) verloren zu Hause gegen Heidenheim bzw. Wolfsburg 0:1. Die Fans haben in allen Stadien ihren großen Unmut über den Investorendeal der Deutschen Fußball-Liga zum Ausdruck gebracht.
Dortmund droht den Anschluss zur Spitzengruppe zu verlieren. Nach dem Powerauftritt in der Champions League gegen Paris Saint-Germain präsentierte sich die Borussia ohne Marcel Sabitzer (Ersatz) wieder in weitgehend ernüchternder Bundesligaform. Nach nur einem Sieg aus sieben Partien kann der Vizemeister bei aktuell zehn Punkten Rückstand auf Tabellenführer Bayer Leverkusen das Sehnsuchtsziel Meisterschaft abhaken.
Nach einem rustikalen Laufduell mit Nico Schlotterbeck brachte Kapitän Ermedin Demirovic die Augsburger in der 23. Minute in Führung. Donyell Malen (35.) stellte den Ausgleich her, verpasste aber mehrmals die greifbare Entscheidung (64., 86., 88.). Augsburgs Torwart Finn Dahmen (88.) lenkte kurz vor dem Ende einen Seitfallzieher von Niclas Füllkrug noch reaktionsschnell an den Pfosten. Die frostige Atmosphäre beim BVB schürt auch Gerüchte über die Zukunft von Trainer Edin Terzić.
Beim 3:0-Erfolg des VfL Bochum gegen Union Berlin erzielte Kevin Stöger per Elfmeter (78.) den Endstand. Die Bochumer liegen damit bereits sechs Punkte vor dem Relegationsplatz, den die Berliner einnehmen.
Fans protestierten gegen Investorendeal
Aus Protest gegen den Invesorendeal waren in allen Arenen Banner mit der Aufschrift „Wir werden kein Teil eures Deals sein – Scheiß DFL!“ zu lesen. In den ersten zwölf Minuten blieb es zudem in vielen Stadien leise. Die Zeitspanne von zwölf Minuten wurde dabei in Anspielung auf den „zwölften Mann“, also die Fans, gewählt.
Beim Spiel in Bochum sorgten Fans von Union Berlin für eine vierminütige Spielunterbrechung, als sie nach zwölf Minuten eine Vielzahl an Tennisbällen und Schokoladentaler auf den Rasen warfen. Die Darmstädter Fans sind über ihren Vorstand verärgert, weil dieser für den Deal gestimmt hatte. „Unsere Stimme hätte den DFL-Investor verhindern müssen“, hieß es auf einem Plakat.
Bei der Mitgliederversammlung am Montag hatte die DFL von den Profiklubs das Mandat erhalten, nun konkrete Verhandlungen mit einem strategischen Vermarktungspartner aufzunehmen. Für eine prozentuale Beteiligung an den TV-Erlösen soll ein Finanzinvestor bis zu einer Milliarde Euro zahlen. Der Vertrag soll eine Maximallaufzeit von 20 Jahren haben. Diese Vereinbarung stößt bei vielen Vereinsanhängern auf Ablehnung.