Johannes Lamparter hat beim Heimweltcup der nordischen Kombination in Ramsau am Dachstein einen Doppelsieg gefeiert. Nach dem Massenstart am Freitag gewann der Tiroler am Samstag auch den Kompakt-Bewerb. Lamparter siegte nach 7,5 Kilometern 1,6 Sekunden vor dem Norweger Jarl Magnus Riiber und 1,9 Sekunden vor seinem Landsmann Stefan Rettenegger. Bei den Frauen überraschte die Steirerin Lisa Hirner mit Rang drei.
Lamparter war als Vierter nach dem Springen in die Loipe gegangen und schloss nach rund 4 Kilometern zu Riiber und Stefan Rettenegger auf. Im Finish hatte der 22-Jährige die größten Reserven und setzte sich gegen Rekordweltcupsieger Riiber durch. Hinter dem Gesamtweltcuspieger und Stefan Rettenegger sorgten Thomas Rettenegger mit Platz sechs, Lukas Greiderer und Martin Fritz mit den Rängen zehn und elf für ein mannschaftlich starkes Ergebnis.
Nur Gottwald und Sulzenbacher siegten öfter als Lamparter
Lamparter ist damit dritterfolgreichster Österreicher in der Weltcupgeschichte der nordischen Kombinierer. Er feierte seinen zwölften Weltcupsieg und zog mit Mario Stecher gleich. Nur Felix Gottwald (23) und Klaus Sulzenbacher (14) haben öfter triumphiert. Nach den zwei Erfolgen im Jänner in Seefeld und Platz eins am Vortag hat Lamparter damit die vier jüngsten Weltcupbewerbe in Österreich gewonnen.
Hirner hatte in der vergangenen Saison drei Podestplätze zu verzeichnen, ihr nunmehriger Satz von Sprungrang zwölf auf das Stockerl ist aber beachtlich. Schon am Vortag war die 20-Jährige von Position elf auf fünf gelaufen. Im ersten Kompakt-Bewerb der Frauen feierte die Norwegerin Ida Marie Hagen ihren Premierensieg im Weltcup.
Die 23-Jährige kam erstmals an ihrer um zwei Jahre jüngeren Landsfrau Gyda Westvold Hansen vorbei, deren Serie von 14 Weltcuperfolgen en suite sie beendete. Hagen selbst war bis Samstag jene Athletin mit den meisten Podestplätzen – nämlich neun – ohne Sieg gewesen, fünf zweite Ränge in Serie hatte auch bei den Männern noch niemand gehabt. Nach Sprungrang drei fehlten Hagen aber diesmal vor dem 5-Kilometer-Langlauf nur zwölf Sekunden auf Westvold Hansen. Das Überholmanöver gab es noch in der ersten zweier Runden, am Ende war der Vorsprung 3,4 Sekunden.
Hirner lief 49,0 Sekunden zurück solo ins Ziel. Die Lokalmatadorin hatte ihre Mitstreiterinnen auf der zweiten Runde hinter sich gelassen. „Ich habe den Anschluss gefunden und gedacht, ich probiere es einfach einmal. Nach meinem Sprung war auch ein bisschen Wut dabei, vielleicht hilft mir das beim Laufen“, sagte die 20-Jährige, im Vorjahr in Ramsau auch einmal Zweite. In nun sechs Weltcuprennen im nordischen Traditionsort ist sie stets in die Top sechs gekommen. Coach Wilhelm Denifl war voll des Lobes: „Taktisch wie ausgemacht und am Schluss noch richtig angegriffen.“