Die ersatzgeschwächten Österreicher sind am Sonntag beim Biathlon-Weltcup in Hochfilzen in der Staffel nach drei Strafrunden von Schlussläufer Patrick Jakob nicht über Rang acht hinausgekommen. Der Sieg ging in überlegener Manier an Topfavorit Norwegen, das vor Frankreich und Deutschland gewann. Deutlich bessere Chancen als die ÖSV-Männer dürfen sich anschließend zum Abschluss Anna Gandler, Lisa Hauser und Co. ausrechnen.
Für Felix Leitner und Co. verliefen die von 25.300 Fans besuchten Heimbewerbe auch wegen Gesundheitsproblemen einmal mehr wenig berauschend. David Komatz plagten Rückenschmerzen, Leitner steckt in einem Laufformtief. Simon Eder musste verkühlt passen, Magnus Oberhauser fiel mit Corona aus.
„Für Krankheiten können wir wenig“
„Für Krankheiten und Verletzungen können wir wenig. Wir sind nicht so schlecht unterwegs, wir haben ein bisschen Luft nach oben im Physischen, wir sind nicht ganz da, wo wir wollen“, bilanzierte Cheftrainer Vegard Bitnes im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur. Der Norweger glaubt an eine Steigerung in den nächsten Wochen. „Wir müssen schauen, dass die Athleten so schnell wie möglich frisch auf die Beine zurückkommen. Ich bin überzeugt davon, dass wir mit der nächsten Station und über Weihnachten schneller laufen werden.“ Viel Zeit bleibt bis zu den nächsten Rennen nicht. Bereits am Donnerstag geht es auf der Lenzerheide in der Schweiz weiter, wo 15 Monate vor der WM 2025 erstmals ein Weltcup stattfindet.
In der Staffel von Hochfilzen übergab der nachnominierte Dominic Unterweger vor 9.400 Besuchern nach zwei Nachladern als Elfter an Komatz. Der Steirer machte mit ebenfalls zwei verwendeten Reservepatronen und guter Laufzeit vier Positionen gut. An seinem 32. Geburtstag wurde er von argen Rückenproblemen verschont. „Ich habe mich sehr gut gefühlt. Der Rücken hat gehalten. Es hat aber schon wieder sehr gezwickt in der Schlussrunde“, sagte Komatz, der an einem Riss in einer Bandscheibe laboriert. Eine längere Pause komme für ihn aber nicht infrage. Einzelne Rennen auszulassen wie die Verfolgung in Hochfilzen seien bei akuten Problemen die bessere Lösung.
Auch Leitner musste zweimal nachladen, er schickte Jakob an der sechsten Stelle ins Rennen. „Es war nicht perfekt, aber besser als die letzten Tage“, meinte Leitner. Schlussmann Jakob hielt bis zum letzten Schießen die Position, patzte dann aber gehörig. „Das Stehendschießen ist leider komplett in die Hose gegangen. Drei Runden sind natürlich eine Katastrophe“, bedauerte Jakob den missglückten Auftritt, der ihn zwei Positionen kostete.
An der Spitze feierten die Norweger (5 Nachlader) mit den in den Einzelrennen siegreich gewesenen Brüdern Tarjei und Johannes Thingnes Bö eine halbe Minute vor Frankreich (6) einen klaren Erfolg. Deutschland (1 Strafrunde/9 Nachlader) hatte bereits eine Minute Rückstand. Österreich lag über vier Minuten zurück.