Verletzungen und Erkrankungen von Gregory Wüthrich, Seedy Jatta, Stefan Hierländer und Jon Gorenc Stankovic sorgten für eine Sturm-Startelf im Bundesliga-Spiel in BW Linz, die es so zuvor noch nie gegeben hatte. Die Kapitänsschleife trug David Affengruber – erstmals in einem Pflichtspiel, nachdem der 22-Jährige Sturms Startelf bereits in einem Testspiel gegen Lafnitz auf das Feld geführt hatte. „Es ist eine Ehre, für so einen großen Verein als Kapitän zu agieren“, sagte Affengruber stolz.
Kein Wunder, dass durch die Umstellungen das Grazer Werkl nicht ganz rund lief. Dennoch kam ÖFB-Teamspieler Manprit Sarkaria zu zwei Chancen in der ersten Hälfte (16., 28.). Beide Male reagierte der Linzer Torhüter Nicolas Schmid, der beste Mann der Oberösterreicher auf dem Platz, stark. „Wir hätten das Spiel in der ersten Hälfte entscheiden müssen, dann hätten wir drei Punkte mit nach Hause genommen“, sagte der Wiener später. Geworden ist es letztlich nur ein Zähler. Warum? Weil die Hausherren mit ihrer ersten Tormöglichkeit das 1:0 erzielten. Nach einer abseitsverdächtigen Aktion tauchte Simon Seidl allein vor Sturm-Goalie Kjell Scherpen auf und verwertete.
Scherpen sollte es sein, der die Gäste Sekunden nach der Pause im Spiel hielt, als er gegen Ronivaldo glänzend reagierte. Auch den Nachschuss des Brasilianers fand den Weg nicht ins Tor – Affengruber warf sich erfolgreich in den Weg. Die individuelle Klasse der Grazer machte sich auch in der 48. Minute bemerkbar. Tomi Horvat dribbelte mit hohem Tempo durchs Mittelfeld und schickte William Böving auf die Reise. Der Däne vernaschte Manuel Maranda und bediente Horvat mustergültig, der nur noch ins lange Eck einschieben musste. Der Slowene bestätigte seinen anhaltenden Formanstieg. Immerhin erzielte der 24-Jährige sein viertes Tor in den jüngsten drei Bundesliga-Partien.
Rote Karte für Serrano, kein Elfmeter für Sturm
Es war auch Horvat, der in der 62. Minute die Führung für die Steirer auf dem Fuß hatte, nachdem er Fabio Strauss ausgetanzt hatte, seinen Meister aber in Schlussmann Schmid fand. Zu diesem Zeitpunkt agierten die Schwarz-Weißen bereits in Unterzahl. Javi Serrano sah nach einem in der Entstehung unglücklichen, aber letztlich rüdem Einsteigen gegen Ronivaldo die Rote Karte. „
Und doch hätte es am Ende fast einen Sieg für Sturm gegeben. Nach einem Getümmel im Strafraum der Oberösterreicher gab es wegen eines vermeintlichen Handspiels Elfmeteralarm. Die Sturm-Spieler und die gesamte Betreuerbank reklamierten lautstark. Doch das Schiedsrichter-Gespann um Referee Josef Spurny pfiff nicht. „Dem Führungstor der Linzer ist ein klares Abseits von Ronivaldo vorangegangen. Und der Elfmeter wäre auch für uns zu geben gewesen. Da hat Viktor Kassai (Technischer Direktor der Schiedsrichter im ÖFB, Anm.) viel zu tun“, sagte Sturm-Trainer Christian Ilzer.