Sterne leuchten immer gleich stark. Einzig die sich verändernden Luftschichten bringen sie mal schwächer oder wieder stärker zum Funkeln. Überaus hell strahlt derzeit einer der KAC-Stars. In seiner vierten Rotjacken-Spielzeit erzielte Paul Postma bisher 21 Scorerpunkte (fünf Tore, 16 Assists) und ist somit aktuell punktebester Verteidiger in der Liga. Auch insgesamt wirken seine Auftritte deutlich stabiler, als in der Vorsaison. Weil sich Postma offensichtlich auf seine Stärken und damit seine bekannten Qualitäten konzentrieren kann. „Es macht wieder viel mehr Spaß. Das System der Trainer Furey/Fischer liegt mir einfach besser. Das passt zu meiner Spielweise.“
Der 34-Jährige, der nach Trainings oft an seinem gefürchteten Direktschuss feilt, bewegt sich freier, den Puck besser und hat die Fehlpassquote deutlich reduziert. „Auch weil ich darf öfters in Richtung gegnerisches Tor gehen darf“, sagt er schmunzelnd. Er macht keinen Hehl daraus, dass dies nur aufgrund der Unterstützung seiner Verteidiger-Kollegen wie Steven Strong möglich ist: „Ich weiß, dass ich in der eigenen Zone nicht der stärkste bin. Aber wenn es in engen Spielen ein Tor benötigt, dann bin ich gerne derjenige, der aufsteht. Das ist mein Fokus, um der Mannschaft zu helfen.“ Postma mag hinsichtlich seiner defensiven Aktionen untertreiben. Die Zahlen zeichnen ein anderes Bild. Mit einer +19 führt er die Plus/Minus-Wertung aller Liga-Verteidiger an (gefolgt übrigens von Strong).
Das Powerplay neu denken
Als überaus auffällig zeigte sich in den letzten beiden Begegnungen die Wirksamkeit des Powerplays. Je zwei Treffer erzielten die Rotjacken gegen Fehervar und Salzburg. Und auch im Abschlusstraining präsentierten sich die beiden Einheiten fokussiert. „Wir müssen hier unsere Einstellung ändern“, lässt Postma aufhorchen. „In der Vergangenheit war da ein bisschen der Wurm drinnen, das hat uns frustriert. Andererseits muss man die Dinge einfach halten, den Puck nicht zu lange im Kreis spielen ohne zu schießen. Es ist immer gut, wenn es in Richtung Tor geht. Vielleicht wäre es mental besser, uns ein 5:5 vorzustellen. Ein Powerplay ist so enorm wichtig. Mit ein. zwei Treffern sowie solidem Penaltykilling kann man immer gewinnen.“
Stichwort „Fünf-gegen-Fünf“. So erfreulich es ist, dass neben Luka Gomboc (Comeback im Farmteam) eigentlich nur noch Daniel Obersteiner fehlen: Ein Stürmer ist mittlerweile überzählig. Während die anderen Formationen gesetzt sind, wechselten Herburger/Haudum/Hochegger/Schwinger im Training einander ab. Furey will sich erst am Freitag entscheiden, wer schlussendlich gegen Pustertal (Freitag, 19.15 Uhr) spielt. Eine ständige Rotation lehnt er ab. Postma hingegen sieht im vollen Kader einen Vorteil: „Wenn alle an Bord bleiben, ist mit dieser Mannschaft noch einiges möglich.“
Postma: „Liebe diese Spielweise“
Denn der KAC, wo abermals Sebastian Dahm zwischen den Pfosten stehen wird, bleibt nach dem letzten Sechs-Punkte-Wochenende hungrig. „Die beiden Siege sind Vergangenheit, das muss aus den Köpfen. Wir fangen wieder von vorne an. Wir haben hart gearbeitet, sind vors Tor gegangen, haben dort Präsenz gezeigt. Wenn wir so spielen, haben wir nicht nur eine Torchance, sondern zwei oder drei“, ist der Rotjacken-Verteidiger überzeugt. „Wir spielen hinten stabil, arbeiten gut in der neutralen Zone. Ich liebe diese Spielweise.“ Die Luft ist rein, die Sterne leuchten hell und das bringt Postma so konstant zum Strahlen.
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