Novak Djokovic hat am Donnerstag seine Chance auf den Einzug ins Halbfinale bei den ATP Finals in Turin gewahrt. Djokovic besiegte den anstelle des verletzten Stefanos Tsitsipas spielenden Polen Hubert Hurkacz nach 2:04 Stunden mit 7:6(1),4:6,6:1. Doch der 36-jährige Weltranglisten-Erste musste am Abend im letzten Spiel der grünen Gruppe auf einen Sieg von Wien-Champion Jannik Sinner über Holger Rune hoffen. Gewinnt nämlich Rune, dann steigen der Däne und der Italiener auf.
Djokovic feierte zwar in Turin seinen zweiten Sieg, doch er musste noch bis zum späteren Donnerstagabend um seinen zwölften Halbfinaleinzug beim „Masters“ zittern. Er musste also ausgerechnet jenem Mann die Daumen drücken, der ihn am Dienstag nach einem 3:09-Stunden-Thriller mit 7:5,6:7(5),7:6(2) besiegt hatte. Sinner konnte es hingegen locker angehen, denn er steht nach Daniil Medwedew als zweiter Halbfinalist fest. Der Südtiroler ist der erste Italiener in der 54-jährigen Geschichte des Events in der Vorschlussrunde.
Beim TV-Interview mit „Sky“ war Djokovic sichtlich irritiert, weil er gefragt wurde, warum er nach dem verlorenen zweiten Satz gegen Hurkacz böse war. „Warum, ich habe einen Satz verloren?“ Danach wollte er zum Match nur noch „guter Sieg“ sagen und ging ab. Der Hintergrund war wohl dieser: Hätte Djokovic in zwei Sätzen gewonnen, hätte ihn auch ein Rune-Sieg über Sinner unter gewissen Umständen noch weitergebracht. Der Satzverlust hat dem 24-fachen Major-Champion also weniger Möglichkeiten offen gelassen. Für Sinner wäre eine Niederlage auch gar nicht so schlimm, da er nun fix weiter ist.