Beide ÖFB-Internationale wurden in ihrer Zeit bei Hoffenheim vom nunmehrigen DFB-Teamchef Julian Nagelsmann gecoacht und machten dabei äußerst positive Erfahrungen, wie sie am Dienstag im Camp in Wien berichteten.
Baumgartner bezeichnete Nagelsmann als „ganz speziellen Trainer. Er hat eine Gabe, die nur ganz wenige haben, er erkennt Situationen während des Spiels und kann gut darauf reagieren“, erklärte der Niederösterreicher. In diesem Bereich sei Nagelsmann „sicher einer der besten Trainer, die es weltweit gibt“.
Er habe von Beginn an gewusst, dass Nagelsmann eine große Trainerkarriere bevorstehe, erzählte Baumgartner. Vergleiche mit dem 65-jährigen ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick, der als Förderer des 36-jährigen Nagelsmann gilt, seien nur bedingt zulässig. „Es sind zwei unterschiedliche Trainer und zwei verschiedene Generationen, aber beide sind herausragend gut“, meinte Baumgartner.
Der nunmehrige Leipzig-Kicker wurde von Nagelsmann im Jänner 2019 in den TSG-Profikader hochgezogen. Posch lernte Nagelsmann bereits als Trainer von Hoffenheims U19 kennen, das Verhältnis sei immer gut gewesen. „Er hat mich zum Profi gemacht, ich habe bei ihm viel gelernt“, sagte der Steirer und hob ebenfalls Nagelsmanns Fachwissen hervor. „Er ist ein taktisch sehr intelligenter Trainer, erkennt Spielsituationen schnell und weiß, wie er darauf reagieren muss.“
Während Nagelsmann nach Hoffenheim den Weg über Leipzig und Bayern zum DFB einschlug, ist Posch mittlerweile für Bologna im Einsatz - und dort zum Führungsspieler gereift. Einige Male agierte der vom Innen- zum Rechtsverteidiger umfunktionierte 26-Jährige schon als Kapitän des Serie-A-Clubs. Posch fühlt sich in Bologna rundum wohl, obwohl es seit dem Abgang von Marko Arnautovic zu Inter Mailand „etwas langweiliger“ geworden sei, wie der Abwehrspieler schmunzelnd anmerkte.
Bologna soll für Posch, der im März Vater wird, aber nicht das Ende der Fahnenstange sein. „Ich bin dort momentan sehr happy, doch das Ziel ist es nicht, bis zum Karriereende bei Bologna zu bleiben.“
Baumgartner mit Aufwärtstrend
Poschs Standing bei Bologna ist längst unumstritten, auf Baumgartner wartet diesbezüglich in Leipzig noch etwas Arbeit. Zu Saisonbeginn noch von Muskelproblemen zurückgeworfen, zeigt die Formkurve beim Offensivmann allerdings mittlerweile nach oben, wie erst am Sonntag zu sehen war. Im Heimspiel gegen Freiburg wurde der 24-Jährige beim Stand von 1:1 eingetauscht, holte den Elfmeter zum 2:1 heraus und erzielte das 3:1 selbst. „Die Anfangszeit war zäh, doch die letzten Spiele tun gut“, meinte Baumgartner.
Mit dem hochkarätigen Konkurrenzkampf in Leipzig hat der Angreifer keine Probleme. „Gerade in der Offensive ist viel Qualität vorhanden, aber das war auch der Grund, warum ich im Sommer den Schritt von Hoffenheim nach Leipzig gegangen bin. Ich hätte in der Komfortzone bleiben können, doch das entspricht nicht meinem Naturell.“
Seine Qualitäten will Baumgartner nun am Donnerstag gegen Estland unter Beweis stellen. An das Deutschland-Match am Dienstag verschwendet er nach eigenen Angaben noch nicht viele Gedanken. „Es ist eine blöde Floskel, man schaut von Spiel zu Spiel, aber es ist wirklich so. Der Fokus ist voll auf Estland, doch natürlich freuen für uns sehr auf das Spiel gegen Deutschland“, sagte Baumgartner.
Ähnlich äußerte sich auch Posch. „Es ist für uns theoretisch noch möglich, in der EM-Quali-Gruppe Erster zu werden, deshalb konzentrieren wir uns voll auf Estland.“ Der Verteidiger war schon vor vier Jahren mit von der Partie, als sich das ÖFB-Team in einer ähnlichen Situation befand. Damals reiste man als fix für die EURO qualifiziertes Team im letzten Quali-Match nach Lettland, wo es ein blamables 0:1 setzte. „Doch wir sind jetzt in einer anderen Position und eine andere Mannschaft, deswegen kann man das nicht vergleichen“, beteuerte Posch.