Mikaela Shiffrin ist wieder alleinige Rekordsiegerin von Levi. Die US-Amerikanerin feierte im zweiten Slalom im hohen Norden einen Sieg, es war der siebente ihrer Karriere, sie hat nun wieder einen mehr als Petra Vlhova. Die Slowakin, nach dem ersten Lauf schon 0,78 Sekunden voran, vergab ihre Chance auf das Levi-Doppel mit einem Einfädler in Lauf zwei. So setzte sich Shiffrin 0,18 Sekunden vor der Kroatin Leona Popovic und 0,30 Sekunden vor Lena Dürr durch und feierte Weltcupsieg Nummer 89, den ersten dieser Saison. Die Österreicherinnen? Präsentierten sich nicht ganz so stark wie an Tag eins, doch auch am Sonntag war der mannschaftliche Aufwärtstrend unübersehbar. Katharina Liensberger kam als Achte in die Top zehn, drei fuhren in die Top 13.
Im zweiten Lauf wurde das Rennen dabei zu einem wahren Krimi: Zwischen der fünftplatzierten Mina Fürst Holtmann und der Zehnten Zrinka Ljutic lagen gerade 0,22 Sekunden. Die Top vier aber setzten sich davon noch einmal ab, Shiffrin lachte letztlich dank des Vlhova-Outs von ganz oben. Aber auch und eventuell sogar vor allem Katharina Liensberger darf Levi lachend verlassen: Sie kehrte in die Top-15-Gruppe im Slalom zurück, nach dem Podestplatz am Samstag folgte ein Top-zehn-Platz am Sonntag. Katharina Huber fuhr auf Platz zwölf, die im Sommer aus allen Kadern eliminierte Marie-Therese Sporer schaffte als 13. sogar ihr bestes Weltcupergebnis. Punkte gab es auch für Katharina Gallhuber (22.) und Franziska Gritsch (26.)
„Petras Vorstellung war eine Lehrstunde“
Shiffrin war nach einem schlimmen Trainingssturz mit einer Läsion am linken Knie angetreten. Nach Platz sechs in Sölden und vier im ersten Levi-Rennen nahm die US-Skiikone die überraschenden 100 Punkte dankend, aber mit Demut an. „Petras Vorstellung an diesem Wochenende war eine Lehrstunde. Sie war so weit vorne, meinem Empfinden nach hat sie diesen Sieg verdient.“ Shiffrin bezeichnete ihr Wochenende als Achterbahnfahrt, die wahrlich erfreulich für sie endete. „Am Ende war es ein ziemlich schönes Wochenende. Das Wetter war sehr nett, zwei wundervolle Rennen, ich bin sehr zufrieden.“ Wie üblich in Levi erhielt die Slalom-Queen in Anerkennung des Erfolges ein Rentier. Auf welchen Namen Tier Nummer sieben hören wird, war vorerst noch nicht bekannt.
Zurück zu den Österreicherinnen: Da war man nach dem ersten Slalom-Wochenende durchaus erleichtert. Und auch Platz acht war für Liensberger ein weiterer Schritt zurück nach oben. . „Weil ich merke, dass sich mein Skifahren gut anfühlt.“ Als Halbzeit-Elfte sah sie natürlich Luft nach oben. „Gewisse Passagen gehen sicher sauberer zum Fahren. Jetzt heißt es weiterarbeiten“, sagte Liensberger. Gut zwei Wochen hat sie bis zum Technikwochenende in Killington (USA) Zeit. Katharina Huber etwa war ebenso zufrieden, weil „ich es im zweiten Lauf auch besser laufen habe lassen. Auch wenn ich unten heraus ein wenig verloren habe“. Und wie die Niederösterreicherin ergänzte: „Die Stimmung im Team ist cool, die Dynamik passt, wir haben alle zusammen auf Katharina Liensberger angestoßen. Und für mich gilt: Das Skifahren passt, wenn ich noch ein, zwei Fehler ausmerze, dann kann ich auch wieder ganz vorne dabei sein.“
Am kommenden Wochenende hoffen dann erstmals in dieser Saison die Speed-Spezialistinnen auf Einsätze in Zermatt/Cervinia - und auf besseres Wetter als es die Herren vorfanden.