Der KAC musste im 353. Kärntner Derby neben den Langzeitausfällen auch auf die erkrankten Nick Petersen und Johannes Bischofberger verzichten, Kirk Furey musste die Linien gegen Villach einmal mehr umstellen. Die verbliebenen Rotjacken machten es aber von Beginn an gegen ebenfalls aktive Adler ordentlich. Bereits nach 56 Sekunden klopfte Kapitän Thomas Hundertpfund, diesmal flankiert von David Maier und Simeon Schwinger, aus kurzer Distanz bei JP Lamoureux an, nach knapp vier Minuten abermals.
Die Adler kamen nach fünf Minuten in Klagenfurt an, Andrew Desjardins scheiterte gleich zweimal aus kurzer Distanz. Im Gegenzug rettete Lamoureux doppelt im langen Eck gegen Jan Mursak und Clemens Unterweger (10.), auf der Gegenseite entschärfte Christian Engstrand in seinem letzten Spiel im KAC-Tor gegen den heranrauschenden Felix Maxa. Erstmals klingelte es nach 13 Minuten – und das im Tor der Villacher. Paul Postma leitete den Konter ein, Manuel Ganahl fand mit seinem perfekten Querpass Lukas Haudum, der direkt und unhaltbar verwandelte. Haudum hätte bis zur Pause noch locker dreimal erhöhen können, Villach vergab durch Mark Katic, Alexander Rauchenwald und John Hughes kurz vor der Sirene echte Sitzer.
VSV-Trainer Rob Daum sah in der Pause defensiv Handlungsbedarf, stellte Alex Wall an die Seite von Layne Viveiros und den angestammten Wall-Partner Philipp Lindner zu Arturs Kulda. Doch irgendwie schien die defensive Verunsicherung bei den Adlern erst damit wirklich zu beginnen. In Minute 26 luden die Villacher den KAC bei Vier-gegen-Vier regelrecht zum 2:0 ein, Thomas Vallant kam gleich zweimal im Slot an den Puck und versenkte die zweite Chance auch im Kreuzeck.
Danach hatte der KAC das Geschehen weitestgehend im Griff. Klagenfurt wirkte trotz sieben Ausfällen deutlich frischer als die Adler (drei Ausfälle, Anm.). Eigentlich waren es zu dem Zeitpunkt schon acht, weil Lukas Haudum (Unterkörperverletzung) bereits das Eis ebenfalls verlassen hatte müssen. Doch exakt zehn Minuten nach dem 2:0 nützte Villach sein zweites „echtes“ Powerplay zum Anschluss. John Hughes bediente Robert Sabolic von hinter dem Tor, der Slowene hob die Scheibe unter die Latte. Und plötzlich war der Ausgleich greifbar, doch Engstrand hatte kurz vor dem zweiten Kabinengang gegen Kevin Hancock noch etwas dagegen.
Moser musste sechs Minuten für Lamoureux im VSV-Tor einspringen
Der Schlussabschnitt startete für nun sichtlich wieder erstarkte Adler mit einem Überzahlspiel, dass Villach mehr als sehenswert Vortrug. Eine der zahlreichen Chancen verwertete schließlich Dylan MacPherson mit einem satten Schlenzer ins Kreuzeck (43.). Eine besondere Wendung nahm die Partie, als sich VSV-Marathonmann JP Lamoureux im Zusammenprall mit einem Gegenspieler verletzte und – der in Abwesenheit von Rene Swette als Backup im Kader befindliche – Lukas Moser (21) zu einer eher unfreiwilligen Derby-Premiere kam. Der junge Keeper hatte eine undankbare Aufgabe, kassierte nach drei blitzsauberen Saves das (torraumabseitsverdächtige) 2:3 aus Sicht der Adler durch Niki Kraus (54.) und musste nach sechs Minuten wieder Platz machen für Lamoureux, der nach kurzer Genesungspause zurückkehren konnte.
Eine Villacher Schlussoffensive gab es nicht mehr so richtig, beide Teams kämpften in der letzten Runde vor der Länderspielpause sichtlich mit ihren Kräften. So hatte Klagenfurt daheim das bessere Ende, verteidigte den Vorsprung geschickt über die Zeit. Manuel Ganahl besorgte 31 Sekunden vor dem Ende per Empty-Net-Treffer den 4:2-Endstand. Während einige Cracks nun Anfang der Woche zu ihren Nationalteams reisen, ist für den Rest (Kurz-)Urlaub angesagt, Mitte November geht‘s in der Liga weiter.