Russland hat das Internationale Olympische Komitee in Bezug auf den Gaza-Krieg kritisiert. „Wir fordern vom IOC eine klare und unmissverständliche Ablehnung der Praxis der Doppelmoral, die strikte Anwendung der Gleichbehandlung aller Athleten ohne Ausnahmen und ohne Diskriminierung aus welchen Gründen auch immer“, sagte Maria Sacharowa laut einem Bericht der russischen Nachrichtenagentur Itar-Tass am Donnerstag.
Zugleich forderte die Sprecherin des Außenministeriums „die vollständige Wiederzulassung“ aller russischen und belarussischen Athleten in den Weltsport. Mit diesen Forderungen bezieht sich Russland auf die Warnung des IOC mit Blick auf die Spiele 2024 in Paris, es werde Maßnahmen gegenüber Athleten und Sportfunktionären ergreifen, die ein diskriminierendes Verhalten gegenüber Vertretern Israels zeigen. Aus Sicht Russlands werde mit zweierlei Maß gemessen.
Nicht vergleichbar
Für das IOC sind die Suspendierung Russlands und der Gaza-Konflikt mit möglichen Diskriminierungen von Athleten und Athletinnen aus Israel aber nicht miteinander vergleichbar. Das IOC-Exekutivkomitee hatte das Nationale Olympische Komitee Russlands (ROC) wegen der Aufnahme regionaler Sportverbände in besetzten ukrainischen Gebieten in das ROC suspendiert. Die Entscheidung vom 5. Oktober, die regionalen Sportverbände Cherson, Donezk, Luhansk und Saporischschja aufzunehmen, verletze die Olympische Charta, weil sie die territoriale Integrität des ukrainischen Olympischen Komitees missachte, teilte das IOC mit.
„Das IOC beobachtet die Situation und ihre Auswirkungen auf die israelischen und palästinensischen Athleten weiterhin“, hieß es weiter. „Im Einklang mit der Olympischen Charta leben das israelische und das palästinensische Nationale Olympische Komitee seit mehreren Jahrzehnten in friedlicher Koexistenz.“ Das IOC stehe mit beiden Komitees in Kontakt, um ihre Athleten so gut zu unterstützen, wie es in der aktuellen Situation möglich sei.