Der 37-jährige Kapitän gehört beim Bundesliga-Heimspiel gegen Darmstadt 98 wieder zum Kader des deutschen Fußball-Rekordmeisters und erhält direkt einen Platz in der Startelf. Die Entscheidung verriet Trainer Thomas Tuchel, der sich mit Neuer und Tormanntrainer Michael Rechner abgesprochen habe, am Freitag.
„Ich spüre seine Vorfreude und spüre seine ganze Klasse. Er hat eine riesige Erfahrung, er genießt das gerade“, sagte Tuchel und ergänzte: „Da wird mit Sicherheit ein gewisses Maß an Nervosität dazukommen, ein Kribbeln. Ich bin sicher, dass er ganz schnell in den Rhythmus kommt.“
Sein bisher letztes Match hatte Neuer am 1. Dezember 2022 bei der Fußball-WM mit dem DFB-Team gegen Costa Rica bestritten. Im Anschluss an das Turnier hatte er sich bei einer Ski-Tour Schien- und Wadenbein am rechten Unterschenkel gebrochen und arbeitete seitdem an seiner Rückkehr. Von einem Comeback Neuers schon vor einer Woche gegen den FSV Mainz und anschließend im Champions-League-Gruppenspiel bei Galatasaray Istanbul hatte Tuchel noch abgesehen.
Der Plan von Neuer war nicht so aufgegangen, wie sich das der Torhüter erhofft hatte: Zwischenzeitlich war auch schon der Start dieser Saison als Termin angestrebt worden, was nicht gelang. Ende August hatte Neuer dann aber erstmals wieder eine Einheit mit den Tormannkollegen absolviert. Danach hatte er zeitweise wegen Wadenproblemen wieder kürzertreten müssen.
In dieser Saison war er von Sven Ulreich im Tor vertreten worden, der nun wieder als Ersatzkeeper fungiert. Der im vergangenen Winter als Vertreter verpflichtete Yann Sommer hatte die Münchner im Sommer zu Inter Mailand verlassen.
Am Samstag finden noch fünf weitere Partien in der deutschen Bundesliga statt. Der Tabellenzweite VfB Stuttgart bekommt es dabei mit Hoffenheim zu tun, RB Leipzig empfängt den 1. FC Köln. Werder Bremen trifft zu Hause auf den in einer sportlichen Krise steckenden FC Union Berlin. Bei den „Eisernen“ sorgte zuletzt ein verweigerter Handschlag von David Fofana mit Trainer Urs Fischer für weiteren Wirbel. Der Verein suspendierte den Stürmer deswegen für eine Woche. „Ich hoffe, dass der Junge aus solchen Situationen lernt“, sagte Fischer.
Leader Bayer Leverkusen tritt erst am Sonntag gegen den SC Freiburg an. Das zweite Spiel des Tages bestreiten Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund, und auch bei den Frankfurtern könnte mit Kevin Trapp ein deutscher Nationalspieler ins Tor zurückkehren. Der 33-jährige fehlte in der Partie gegen Hoffenheim wegen Rückenproblemen und im Conference-League-Spiel am Donnerstag gegen HSJ Helsinki wegen einer Rot-Sperre. „Kevin war im Training. Er fühlt sich gut“, sagte Eintracht-Trainer Dino Toppmöller am Freitag.