Wenn man eine österreichische Autobahn-Vignette im Internet kaufen will, muss man aufpassen.  Die Autobahn-Vignette wird auf der Internet-Seite „digitale-vignette.online" um 106,90 Euro statt um 93,80 Euro verkauft.  Das heißt, die Vignette ist dort um rund 13 Euro teurer, als an den üblichen Verkaufs-Stellen. Diese Verkaufs-Stellen sind zum Beispiel Tank-Stellen, Trafiken oder der Öamtc. 

Mit einer Autobahn-Vignette darf man auf österreichischen Auto-Bahnen und Schnell-Straßen fahren. Öamtc bedeutet Österreichischer Auto-Mobil und Touring Club. Das ist ein Verein, der sich für mobile Menschen in Österreich einsetzt. Mobil bedeutet, dass man sich fortbewegt. Zum Beispiel mit einem Auto oder Motorrad.

Auch bei anderen Vignetten der Fall

Auch die 10-Tages-Vignette und die 2-Monats-Vignette sind auf dieser Internet-Seite viel teurer, warnt Herwig Höfferer.  Höfferer ist Konsumenten-Schützer der Arbeiter-Kammer Kärnten. Die Arbeiter-Kammer (AK) setzt sich für die Rechte von Arbeit-Nehmern ein. Ein Konsumenten-Schützer kümmert sich um die Anliegen der Käufer. 

Anmeldung automatisch und gratis

Die Internet-Seite sagt, dass es deshalb teurer ist, weil man mehr Aufwand hat. Weil man das Auto-Kennzeichen vorher bei der Asfinag anmelden muss.

Die Asfinag ist die Auto-Bahnen und Schnell-Straßen Finanzierungs AG. 
Die Asfinag überprüft die Auto-Bahnen und Schnell-Straßen in Österreich und schaut, dass man diese immer benutzen kann.

Die Anmeldung des Auto-Kennzeichens bei der Asfinag funktioniert aber automatisch und ist gratis, erklärt Höfferer.

Es gibt bereits Käufer, die auf diese Internet-Seite hereingefallen sind. 
Sie haben sich beim Konsumenten-Schutz der Arbeiter-Kammer Kärnten gemeldet. 

Mehrere Warnungen

Auch Watchlist Internet warnt vor dieser Seite. Watchlist Internet befasst sich mit Internet-Betrug in Österreich. 

So erkennt man eine Betrugs-Seite im Internet: 

  • Unvollständiges Impressum:  
    Die Internet-Seite hat ein unvollständiges Impressum. Man weiß nicht, wem diese Internet-Seite gehört. Wenn man Probleme hat, kann man nichts machen. Unter Impressum versteht man den Hinweis auf einer Internet-Seite wo steht, wem diese Seite gehört. Da müssen der Name, die Anschrift und der Firmen-Sitz vorhanden sein.
  • Sitz im Ausland:  
    Die Besitzer der Internet-Seite befinden sich im Ausland. Daher kann man die Betrüger schwer finden. 
  • Ausschluss des Rücktritts-Rechts:  
    Bei Käufen im Internet hat man immer 2 Wochen Zeit, den Kauf rückgängig zu machen. Das gilt auch für eine gültige Vignette. 
    Man zahlt dann nur den Preis für die Dauer der Nutzung. Das übrige Geld muss der Besitzer der Internet-Seite an den Kunden zurückzahlen. Auf der Internet-Seite www.digitale-vignette.online gibt es aber kein Rücktritts-Recht. Weil das Auto-Kennzeichen bei der Asfinag schon angemeldet wurde. 
  • Kosten sind zu hoch:
    Oft kommt es zu höheren Kosten. Diese sind aber oft viel zu hoch. Außerdem weiß man vorher nicht, wie viel eine bestimmte Sache kostet. Man muss vorher immer die Preise vergleichen. 

 Beschwerden beim Öamtc

Beim Öamtc gibt es Beschwerden von den Mitgliedern. Denn auch beim Kauf von ausländischen Vignetten muss man aufpassen. Diese Internet-Seiten sind nicht verboten. Sie bieten die Vignetten nicht direkt zum Verkauf an. Sondern nur die Anmeldung vom Auto-Kennzeichen. Und dafür muss man dann zahlen. Über solche Internet-Seiten kann die Vignette viel mehr kosten als bei einem üblichen Anbieter, warnt Ursula Zelenka. Zelenka ist Juristin beim Öamtc. Eine Juristin befasst sich mit dem Recht und den Gesetzen in einem Land. 

Auf Google gefunden

"Unsere Mitglieder berichten uns auch immer wieder davon, dass inoffizielle Verkaufsstellen ganz oben in den Ergebnissen der Internet-Suchmaschinen auftauchen. Der Grund dafür ist schnell erklärt: Es handelt sich um bezahlte Anzeigen, die von Google & Co zuerst gereiht werden", sagt Zelenka. Google ist eine bekannte Such-Maschine im Internet.

Wenn man in Google in der Such-Funktion etwas eintippt, dann werden Internet-Seiten zu dieser Suche aufgelistet. Wenn nun ein Unternehmen Google für eine Anzeige Geld gibt, dann zeigt Google die Internet-Seite gleich ganz oben in den Such-Ergebnissen an.