Ein Tier-Arzt kümmert sich in der Drogenberatungs-Stelle "Viva" in Klagenfurt ehrenamtlich um die Tiere von Sucht-Kranken. Unter ehrenamtlich versteht man, dass ein Mensch einer Arbeit nachgeht und nichts dabei verdient. Sucht-Kranke sind zum Beispiel Menschen, die zu viel Alkohol trinken, zu viel im Casino spielen oder zu viele Drogen nehmen.

Diese Menschen haben oft wenig Geld. Deshalb gehen sie nicht zum Tier-Arzt. Jetzt gibt es in der Drogenberatungs-Stelle Viva in Klagenfurt ein neues Angebot. Der Tier-Arzt Christian Kusej arbeitet dort ehrenamtlich.
Er untersucht die Tiere gratis und schneidet die Krallen der Tiere.
Christian Kusej macht nur keine Operationen.

Gratis Medikamente

Wenn er Medikamente übrig hat, gibt er diese den Tieren. Die Tiere haben ein Recht auf Versorgung, sagt Kusej. Dieses Angebot wird es regelmäßig geben. „Alle Suchtkranken, also auch Spielsuchtkranke und Alkoholkranke sowie ‘Streetwork’-Klienten können das ehrenamtliche Tierarzt-Angebot nutzen“, sagt Ernst Nagelschmied. Ernst Nagelschmied ist der Leiter der Drogenberatungs-Stelle Viva. Unter Street-Work (gesprochen: Striet-Wörk) ist ein Teil der sozialen Arbeit gemeint. Ein Street-Worker ist meist ein Sozial-Arbeiter der Menschen hilft, die keinen Zugang zu sozialen Einrichtungen haben.

Die Idee kommt von einer Praktikantin, die mit „Tiko und „respekTIERt“ zusammenarbeitet. Das „Tiko“ ist ein Tier-Heim in Klagenfurt.  "respekTIERt“ ist eine Hunde-Schule. „So kam im Vorjahr eine erste Vortragsreihe zustande, in der die Problematik mit Tierarzt-Besuchen und damit verbundenen Kosten aufkam“, sagt Kerstin Fanzott. Fanzott koordiniert das Tierarzt-Projekt. Kerstin Fanzott ist eine Mitarbeiterin von „Viva“. Koordinieren bedeutet, dass man verschiedene Abläufe miteinander abstimmt.

Geld-Mangel

Viele Sucht-Kranke werden ausgegrenzt und sind sehr einsam.
Deshalb haben sie ihre Tiere sehr gern. „Da ist es schon vorgekommen, dass Menschen, denen es an Geld mangelte, die Tierarztkosten bezahlten, nicht aber die Miete für ihre Wohnung, weil das Geld einfach nicht mehr reichte“, erinnert sich Fanzott.

Viva-Kontakt-Telefon: Tel. 0800 20 16 15