In den letzten Tagen gab es viele Anrufe bei der Kärntner Behinderten-Anwaltschaft. Die Kärntner Behinderten-Anwaltschaft setzt sich für die Rechte von Menschen mit Behinderungen in Kärnten ein. Viele Menschen rufen an und fragen nach, wann sie ihre Corona-Impfung bekommen. Viele davon haben Vor-Erkrankungen und gehören zur Risiko-Gruppe. Eine Vor-Erkrankung ist, wenn man bereits eine Krankheit hat. Dadurch ist man anfälliger für andere Krankheiten und gehört der Risiko-Gruppe an. Deshalb sind diese Menschen sehr gefährdet, an Corona zu erkranken. Das sagt Isabella Scheiflinger. Sie ist die Anwältin für Menschen mit Behinderung. „Mir wurde vom Land rückgemeldet, dass einfach nicht genug Impfstoff vorhanden sei und weitere logistische Herausforderungen noch bewältigt werden müssen“ sagt Scheiflinger. Das heißt, Menschen mit Behinderungen, die ein hohes Risiko haben zu erkranken, müssen weiterhin auf ihre Impfung warten.

Bestätigung vom Gesundheits-Minister

Scheiflinger sagt, dass Menschen mit Behinderungen und einer Vor-Erkrankung unbedingt in Phase 1 geimpft werden sollen. Das empfiehlt auch das Nationale Impf-Gremium. Ein Gremium ist eine Gruppe von Experten. Experten kennen sich zu einem bestimmten Thema sehr gut aus. Auch der Gesundheits-Minister Rudolf Anschober hat bestätigt, dass diese Menschen in Phase 1 geimpft werden.

Hohes Risiko

Menschen mit Trisomie 21 und Menschen mit Behinderungen mit einer Krebs-Erkrankung sind sehr gefährdet, an Corona zu erkranken. Trisomie 21 wird auch als das Down-Syndrom bezeichnet. Krebs ist eine Erkrankung von Zellen im menschlichen Körper. Oft wohnen Menschen mit Behinderungen in einer Einrichtung oder haben eine persönliche Begleitung. Sie haben auch ein größeres Risiko, weil das Abstand-Halten schwer ist. Erst nach mehreren Anfragen der Behinderten-Anwaltschaften und den Interessens-Vertretungen können nun diese Menschen in Phase 1 geimpft werden. Das war vorher nicht so. Interessens-Vertretungen kümmern sich um die Anliegen von bestimmten Gruppen.

Viel Angst

Scheiflinger sagt, dass es eine große Angst wegen der Mutation des Corona-Virus gibt. Eine Mutation ist eine Veränderung von einem Virus. Es gibt gerade eine Corona-Virus-Mutation. Diese Art des Virus ist noch ansteckender. Deshalb ist es sehr wichtig, dass Menschen mit Behinderungen schnell geimpft werden.

"Sie wollen geimpft werden oder zumindest Klarheit darüber, wann sie eine Impfung bekommen. Ich fordere auch weiterhin eine rasche Impfstrategie und Umsetzung für die Menschen mit Behinderungen, die einer Risikogruppe angehören." Das sagt Scheiflinger.