Die Kärntner Kraftwerks-Bauer haben 1948 beim Bau des 1. Drau-Kraftwerks in Lavamünd gedacht, dass die Fisch-Wanderhilfen nicht funktionieren.

In den Kärntner Flüssen schwimmen auch Wels, Aal, Forelle und andere Fische flussaufwärts.

Aber die Fische haben dieses Bauwerk damals noch nicht angenommen.

Man hat das Bauwerk zugeschüttet.

Man hat dafür den Fischern ein Geld für ihre Arbeit gezahlt.

Das sagt Sabine Käfer.

Käfer ist seit mehr als 35 Jahren Bau-Technikerin beim Verbund.

Sie ist auch seit 20 Jahren Projekt-Leiterin bei der Errichtung von Fisch-Wanderhilfen.

Viel Einsatz

Käfer setzt sich dafür ein, dass die Natur an der Drau und der Möll erhalten bleiben.

Das ist viel Arbeit.

Man konnte jetzt eine letzte Fisch-Wanderhilfe an der Drau eröffnen.

Das ist für die Natur wichtig

Das sagt Robert Zechner.

Zechner ist der Sprecher vom Verbund.

Die Drau ist damit erstmals seit fast 80 Jahren ganz für die Fische durchlässig.

Die Drau ist damit der 1. Fluss in Österreich.

Weltweites Projekt

Das Projekt ist nicht nur in Österreich, sondern auf der ganzen Welt bekannt.

Man beobachtet die Fische über Video im Internet.

Man schaut, wie die Fische die Wander-Hilfen nutzen.

Das geschieht in Zusammenarbeit mit der Universität für Bodenkultur in Wien.

Man meinte zuerst, die Fische nutzen hohe Wander-Hilfen nicht.

Das stimmt aber nicht.

In Kärnten gibt es die höchste Fisch-Wanderhilfe in Europa bei der Annabrücke.

Diese hat einen Höhen-Unterschied von 26 Meter.

Künstliche Intelligenz

Es werden zwar Videos gemacht.

Es ist aber schwierig, die ganzen Videos anzuschauen.

Die Videos funktionieren mit einem Bewegungs-Melder.

Das heißt, jede Bewegung kann den Bewegungs-Melder auslösen.

Das sagt Käfer.

Im Jahr 2011 hat man jetzt zum 1. Mal eine künstliche Intelligenz dafür verwendet.

Unter einer künstlichen Intelligenz versteht man das Computer lernen, wie Menschen denken.

Die Technik lernt im diesem Fall, die Tiere von anderen Teilen zu unterscheiden.

4 Millionen Videos aus den Wander-Hilfen werden ausgewertet.

Damit lernt die künstliche Intelligenz immer mehr dazu.

Fisch-Wanderhilfen in Kärnten

In den letzten 20 Jahren wurden 10 Fisch-Treppen errichtet.

Diese wurden an der Drau und an der Möll errichtet.

Nun wurde die Fisch-Treppe in Feistritz-Ludmannsdorf eröffnet.

Diese ist ein großer Lebens-Raum für Fische.

26 Millionen Euro hat die Fisch-Treppe gekostet.

Fisch-Treppe Feistritz-Ludmannsdorf

Die Fisch-Treppe ist 22 Meter hoch, hat 160 Einzel-Becken und 1 Forschungs-Station.

Es gibt auch Video-Beobachtung.

Das Projekt hat rund 4 Millionen Euro gekostet.

Beim Kraftwerk Annabrücke in Kärnten gibt es die höchste Fisch-Treppe in Europa.

Sie ist 26 Meter hoch und hat 172 Becken.

Hungrige Otter und Kebse sind eingewandert 

Professor Helmut Mader ist von der Universität für Boden-Kultur.

Er hat das Projekt in die ganze Welt hinausgetragen.

Das ist zum Beispiel in Neuseeland, Australien und in vielen weiteren Ländern.

Diese Anlagen sind jetzt schon auf der ganzen Welt ein Vorbild.

Käfer sagt, dass die 1. Wander-Hilfen noch händisch gereinigt werden mussten.

Hier hatte man aber eine andere Lösung gefunden.

Die Verschmutzungen wurden ausgesiebt.

Auch ältere Anlagen wurden erneuert.

An der Drau und Möll gibt es auch eine Video-Überwachung von den Wander-Hilfen.

In Feistritz wird sogar 24 Stunden videoüberwacht.

Tag der offenen Tür im Kraft-Werk

Am Samstag, 25. Mai wird die neue Fisch-Treppe in Feistritz-Ludmannsdorf eröffnet.

Um 10 Uhr beginnt der Fest-Akt beim Kraftwerk, von 13-17 Uhr gibt es kostenlose Führungen und eine Präsentation von der Fisch-Wanderhilfe.
Dabei gibt es auch Informationen und Videos über die Drau.

Es gibt auch Experimente für Physik-Interessierte und ein buntes Rahmen-Programm.

Auch ein Buch wird präsentiert. Das Buch heißt „Grüne Lebensader, Re-Naturierungs-Projekte an der Drau“ und ist vom Verbund.

Reusen-Monitoring

Im Jahr 2017 wurde eine Reusen-Monitoring durchgeführt.

Eine Reuse ist eine Vorrichtung, wo Fische gefangen werden.

Bei der Reuse wurden oft kleine Fische von großen Fischen gefressen.

Das sagt Käfer.

Ohne Reuse gibt es mehr Fische.

Es gibt 36 Fisch-Arten in der Drau.

Es sind dort auch viele Fische, die vom Aussterben bedroht sind.

Fisch-Otter, Biber und die roten Signal-Krebse landen oft in den Wander-Hilfen.

Die Otter benutzen die Becken und Anlagen gerne, um dort zu fressen.

Es ist nicht geplant, sie zu vertreiben.

Das sagt die Projekt-Leiterin.

Die Wander-Hilfe soll von allen Wasser-Tieren genutzt werden.

Koppe gefunden

Käfer hat das Projekt an der Drau abgeschlossen.

Nun gibt es ein neues Projekt an der Enns.

Aber es gab 1 erstaunliches Erlebnis.

Sie hat am oberen Ausgang von der Wander-Hilfe eine kleine Koppe gefunden.

Die Fische wie Hecht oder Wels können die Wander-Hilfe benutzen.

Das war für sie logisch.

Aber bei einer Koppe hatte sie das nicht geglaubt.

Die Koppe sich nämlich nur kriechend fortbewegen.

Zur Person

Sabine Käfer ist 57 Jahre alt.

Sie hat eine Tochter.

Sie ist in Keutschach.

Sie arbeitet beim Verbund.

Der Verbund beschäftigt sich schon lange mit umweltfreundlichen Maßnahmen für Kraft-Werke.

Sie leitet das Projekt.

Seit 2004 macht sie schon viele Projekte zu diesem Thema.

Diese werden auch oft von der Universität begleitet.