Gesternfand in Tunesien eine Abstimmung über die neue Verfassung statt. Die neue Verfassung wurde mit großer Mehrheit angenommen. Allerdings haben nur 28 Prozent der wahlberechtigten Menschen in Tunesien an der Wahl teilgenommen. Das sind 28 von 100 Menschen.

Obwohl so wenige Menschen an der Abstimmung teilgenommen haben, wurde die neue Verfassung angenommen und gilt für alle Menschen in Tunesien. Die Politiker vieler tunesischer Parteien hatten ihre Teilnahme an der Abstimmung verweigert.

Besonderes Dokument

Eine Verfassung ist ein besonderes Dokument: Sie legt fest, wie ein Staat funktioniert und welche Gesetze gelten. Die Verfassung ist die Grundlage für jedes Land. In der Verfassung werden auch bestimmte Grund-Rechte wie Meinungs-Freiheit geregelt. Die Verfassung soll für Sicherheit sorgen. Eine Verfassung zu schreiben oder sie zu ändern, ist sehr kompliziert.

Viel Macht für Präsidenten

Mit der neuen Verfassung kann der tunesische Präsident nicht mehr abgesetzt werden. Dem Präsidenten ist es nun möglich, Richter und Regierung zu ernennen oder zu entlassen. Und mit der neuen Verfassung ist es dem Präsidenten erlaubt, das Parlament aufzulösen, wenn er das will. Im Parlament sitzen gewählte Politiker, die Gesetze beschließen. 

Viele Menschen haben die Befürchtung, dass der Präsident durch die neue Verfassung zu viel Macht bekommt. Kais Saied ist seit 2019 Präsident Tunesiens.