Die österreichische Regierung hat sehr kurzfristig beschlossen, dass Menschen, die über die Grenze zu Österreich fahren wollen, registriert werden müssen. Das heißt, dass sie ihre Daten angeben mussten. Diese Verordnung hat am Wochenende für kilometerlange Staus gesorgt. Man musste mehrere Stunden an der Grenze zwischen Slowenien und Kärnten warten.

Bis zu 15 Stunden Wartezeit an der Grenze

Ein Autofahrer berichtete, dass er 15 Stunden an der Grenze warten musste. Viele andere Menschen mussten ebenfalls zwischen 7 und 10 Stunden warten. Vor allem der Grenzübergang am Karawanken-Tunnel und am Loibl-Pass waren besonders betroffen.  

Vielen Menschen ist es gesundheitlich schon sehr schlecht gegangen, weil sie solange warten mussten und nicht genügend zum Trinken und Essen dabei gehabt haben. Die Menschen wussten ebenfalls nicht, was sie tun sollen, wenn sie auf die Toilette mussten. Die Situation war so schlimm, dass von „unmenschlichen Zuständen“ gesprochen wird. Das Rote Kreuz in Kärnten und die slowenische Autobahn-Firma DARS haben den Menschen dann geholfen. Sie haben zum Beispiel Wasser bekommen.

Slowenische Polizei wurde nicht informiert

Die slowenische Polizei berichtet, dass sie von der österreichischen Regierung keine Informationen vorher erhalten habe. Der Sprecher der Polizei-Direktion Kranj in Slowenien sprach davon, dass die Situation auf der Autobahn „nicht human“ war. Viele Menschen haben bei der Polizei in Slowenien und Österreich angerufen und sich beschwert. Sie waren sehr wütend. Einige haben sich auf Facebook und anderen sozialen Medien über die Zustände beschwert.

Kind musste betreut werden

Eine Familie musste sogar betreut werden, weil das Kind einen Hitze-Krampf erlitten hat. Die Polizei hat dabei geholfen, dass das Auto der Familie aus dem Stau herauskam und begleitete sie dann zum Krankenhaus nach Jesenice.

Leichte Entspannung

Inzwischen werden die Reisenden nur stichprobenartig kontrolliert. Vorher wurde jeder kontrolliert der über die Grenze wollte. Der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) hat diese Maßnahme gemeinsam mit Gesundheits-Minister Rudolf Anschober (Grüne) besprochen. „Das Menschenwohl steht da im Mittelpunkt.“, sagt Peter Kaiser.

Peter Kaiser hat sich heute bei den Reisenden entschuldigt: „Ich möchte mich namens der Republik und auch namens des Landes bei all jenen entschuldigen, die diese Unpässlichkeiten hatten“.

Verbesserung, aber immer noch leichte Staus an der Grenze

Inzwischen ist die Verordnung angepasst worden und die Situation hat sich etwas verbessert. Es gibt aber jetzt auch Staus an der Grenze zwischen Italien und Österreich, in Arnoldstein. Auch am Karawanken-Tunnel ist noch immer mit längeren Wartezeiten an der Grenze zu rechnen.