Brasilien ist das größte Land in Südamerika, es hat mehr als 200 Millionen Einwohner. Besonders viele Menschen sind am Corona-Virus erkrankt. Insgesamt gibt es in Brasilien 229.000 Menschen, die das Corona-Virus haben. Das sind fast so viele Menschen wie in ganz Graz wohnen. Und in Brasilien sind bereits 16.122 Menschen am Corona-Virus gestorben.
Der Präsident von Brasilien heißt Jair Bolsonaro. Er entscheidet gerne alles alleine und hört selten auf den Rat von anderen Menschen. Er will, dass nur seine Meinung gilt und nimmt nur Ratschläge von Leuten aus dem brasilianischen Militär an. Bolsonaro ist der Meinung, dass die Diktatur, die es in Brasilien gegeben hat, eine gute Sache war. In Brasilien gab es von 1964 bis 1985 eine Diktatur. In dieser Zeit sind viele Menschen gestorben.
Über die Meinungen von anderen Menschen macht sich Bolsonaro oft lustig. Zum Corona-Virus hat er beispielsweise „kleine Grippe“ gesagt. Ihm war das Corona-Virus sehr lange egal. Jetzt hat Brasilien aber große Probleme. Die Krankenhäuser sind in schlechtem Zustand, die Menschen bekommen keine oder nur wenig Hilfe und der Präsident hört nicht auf die Ratschläge seiner Minister und Experten.
Zweiter Gesundheits-Minister weg
Nachdem der erste Gesundheits-Minister von Bolsonaro entlassen worden war, hat der zweite Gesundheits-Minister nun von selber aufgegeben. Beide Gesundheits-Minister haben Bolsonaro Hinweise zum Sicherheitsabstand, Ausgangs-Sperren und geschlossenen Geschäft gegeben. Nichts hat Bolsonaro angenommen. Der Präsident lässt Friseurgeschäfte, Schönheitssalons und Fitnessstudios geöffnet. Er meint diese sind „systemrelevant“, also unbedingt notwendig für das tägliche Leben.
Zehn Generäle aus dem Militär sind Bolsonaros engste Mitarbeiter. Man spricht von einer „Militarisierung“ der Regierung. Das bedeutet, dass die Menschen in Brasilien von Politikern regiert werden, die aus dem Militär kommen. Das sollte eigentlich nicht so sein.
Proteste und Ängste
In den von der Krise besonders betroffenen Städten São Paulo und Rio de Janeiro haben die Menschen protestiert und auf Kochtöpfe und Pfannen geschlagen. Die Nachbarländer Brasiliens, Paraguay und Argentinien, machen sich große Sorgen, weil Bolsonaro so leichtfertig mit der Corona-Krise umgeht. Viele LKW fahren täglich von und nach Brasilien.
Brasilien hat Grenzen zu fast allen Ländern in Südamerika, diese sind nur sehr schwer zu kontrollieren.
Der Höhepunkt der Corona-Krise ist in Brasilien noch nicht erreicht. Es könnte sein, dass bis Anfang Juni die Zahl der Menschen, die wegen des Corona-Virus sterben, auf bis zu 64.000 Menschen steigt.
Kleine Zeitung inklusiv/Team Lebenshilfe