In Österreich sind es sehr oft Menschen aus dem Ausland, die bei der Ernte auf den Feldern mithelfen und arbeiten, weil die Österreicher diese Arbeit nicht gerne machen.
„Es ist sicher eine Frage des Wohlstandes und der Versorgung, warum sich die Arbeit bei uns niemand mehr antut“, sagt Josef Matschnig, Obst- und Gemüsebauer aus Kärnten. Durch die Corona-Krise können die Erntehelfer aus dem Ausland nicht so einfach nach Österreich kommen.
Obst- und Gemüsebauer Josef Matschnig beispielsweise bekommt momentan Unterstützung von zwei Männern aus Rumänien. Daniel und Romeo sind mit dem Auto zu Josef Matschnigs Firma nach Ebenthal in Kärnten gefahren. Der Obst- und Gemüsebauer ist sehr froh, dass er Hilfe bekommen hat, denn „der Spargel würde am Feld stehen bleiben und den Verkauf könnten wir so gut wie einstellen“, sagt er.
Auf der Internet-Plattform www.dielebensmittelhelfer.at gibt es die Möglichkeit, nach freiwilligen Helfern zu suchen. Freiwillig heißt, dass sie nicht bezahlt werden. Josef Matschnig hat mit vielen Bewerbern, es ist aber nur ein Mann übriggeblieben.
Das Problem bei der Suche ist, dass vor allem Einheimische die Arbeit nicht so ernst nehmen. Manche Freiwilligen haben die Arbeit nur gemacht, damit sie nicht zu Hause sitzen müssen. Sie wollten aber nicht mehr als 20 Stunden pro Woche arbeiten und am Wochenende frei haben. In der Landwirtschaft geht es nicht. Dort kann man sich aussuchen, wie viel man arbeitet und vor allem nicht wann. Nur weil Sonntag ist, kann der Spargel nicht im Boden bleiben. Auch am Sonntag muss geerntet werden.
Laut Ministerium für Landwirtschaft haben sich 16 Betriebe in Kärnten gemeldet. Insgesamt werden 285 Helfer gesucht. Eine mögliche Lösung ist, dass die Menschen aus Rumänien mit dem Flieger nach Österreich kommen. Im April sind 140 Erntehelfer nach Österreich geflogen worden, 20 dieser Menschen arbeiten bei Bauern in Kärnten. Die Arbeit auf dem Feld ist sehr anstrengend. Spargel zu ernten, ist nicht leicht und es braucht viel Übung, bis man das gut beherrscht. Ein guter Arbeiter erntet pro Stunde bis zu zehn Kilo Spargel.
Ende Mai und Ende Juni werden bei Bauer Matschnig die Früchte auf den Erdbeer- und Heidelbeeren-Feldern reif.
Kleine Zeitung inklusiv/Team Lebenshilfe