Es sollten circa 3000 Stellen für Ferienjobs ausgeschrieben sein auf der steirischen Jobbörse Logo. Wegen der aktuellen Situation gibt es gerade einmal 300.
Die freien Sommermonate nutzen viele Jugendliche für Ferialjobs und Praktika. In diesen Jobs bilden sie sich weiter und bekommen einen Einblick in die Berufswelt. Es gibt auch Pflichtpraktika, die manche Schüler machen müssen, um praktische Erfahrung zu sammeln. Gerade jetzt sollte die Suche auf Hochtouren laufen.
„Wir verzeichnen einen enormen Einbruch seit Mitte März. Das Problem ist einerseits, dass viele Firmen nicht wissen, ob sie im Sommer auf Kurzarbeit sein werden, und andererseits, dass viele Mitarbeiter jetzt aufgefordert werden, ihren Urlaub aufzubrauchen. Somit werden im Sommer weniger Ferialpraktikanten gebraucht, die normalerweise diese Lücke füllen“, erklärt Logo-Projektleiter Thomas Doppelreiter.
Aber nicht nur die Firmen, sondern auch die Jugendlichen suchen weniger nach Ferienjobs. „Sie wissen nicht, ob sie im Sommer arbeiten können und wie die Situation in der Schule aussehen wird. Vieles ist unklar“, meint Doppelreiter.
Außerdem wissen viele Jugendliche mit Zusagen nicht, ob diese auch noch für den Sommer gelten. Doppelreiter rät: „Unbedingt nachfragen!“
Angebote online durchforsten
Jugendliche können sich direkt auf der Logo-Homepage informieren. Leider gibt es nur sehr wenige Angebote. Ein paar mehr findet man im eJob-Room des AMS. Das AMS ist das Arbeitsmarktservice, es kümmert sich um Menschen, die auf Jobsuche sind und listet viele freie Stellen auf.
Schüler fragen sich, wie das mit den Pflichtpraktika aussehen wird. Sie machen sich Sorgen, weil das Praktikum für viele Jugendliche wichtig ist, um die Ausbildung positiv abzuschließen.
Am ehesten findet man einen Job bei der Post oder bei Reinigungs- und Werbe-Firmen. In einem Hotel und in der Gastronomie ist momentan gar nichts zu Finden. Trotzdem haben Schüler bessere Chancen bei der Suche, wenn sie sich für einen Job im Gastro-Bereich interessieren. Wegen der strengen Einreise-Bestimmungen gibt es weniger ausländische Arbeitskräfte. Praktika im technischen Bereich sind auch einfacher zu bekommen, weil sie in vielen Fällen „nur einige Tage dauern und selten über mehrere Monate gehen“, heißt es aus der steirischen Bildungsdirektion.
Regelung für Pflichtpraktika
Sollte man wegen Corona keinen Praktikumsplatz finden, gibt es Regelungen, damit die Schüler keinen Nachteil haben. Da es nicht ihre Schuld ist, hat die Regierung eine Regelung gemacht: „Wenn ein Pflichtpraktikum aus nachweisbaren Gründen nicht absolviert werden kann, muss es nicht gemacht werden. Es wird entweder verschoben oder entfällt komplett.“
Die steirische Bildungsdirektion betont, dass man nicht vergessen darf, dass es momentan sehr schwierig ist, einen passenden Praktikumsplatz zu finden. Pflichtpraktika müssen nicht unbedingt innerhalb eines bestimmten Schuljahres gemacht werden. Wegen der momentanen Situation dürfen die Schulen selbst entscheiden, wie sie da vorgehen. Schüler die das betrifft, sollten sich mit der Schule absprechen, um alles zu klären.
Kleine Zeitung inklusiv/Team Lebenshilfe